Zur Feinstruktur und Genese des Mucoepidermoidtumors der Speicheldrüsen

Summary

Fine structural investigation of a mucoepidermoid tumor of the parotid gland shows that in this tumor various cell types occur. They arise from cells with a low grade of differentiation. Glycogen rich cells, cells with many tonofibrils and mucus-secreting cells can be distinguished. The formation of the mucoepidermoid tumor therefore is not the result of a metaplasia but of cellular differentiation. The so-called intermediate cells display no uniform structural organisation; thus, the grading of mucoepidermoid tumors based on their content of intermediate cells will give poor results.

In the mucoepidermoid tumor myoepithelial cells do not occur allowing a separation of the mucoepidermoid tumor from similar structured salivary duct carinomas. Mucoepidermoid tumors arise from the proximal salivary ducts. The prospective potential of the duct epithelium is realized in the various cell types of the tumor. The high grade of differentiation in most of the tumor cells indicates that the predominant benign mucoepidermoid tumor of the salivary glands must be separated from malignant mucoepidermoid carcinomas occurring in other tissues, that show a low grade of differentiation.

Zusammenfassung

Die feinstrukturelle Analyse eines Mucoepidermoidtumors der Speicheldrüsen zeigt, daß sich die verschiedenartigen Zellen dieser Geschwulst aus einem wenig differenzierten Zelltyp entwickeln, wobei glykogenreiche Zellen, tonofibrillenreiche Zellen sowie schleimbildende Zellen entstehen können. Die Geschwulstbildung ist also nicht die Folge einer einfachen oder doppelten Metaplasie, sondern Ausdruck einer echten cellulären Differenzierungsleistung. Die sog. Intermediärzellen stellen nach ihrer feinstrukturellen Organisation keinen einheitlichen Zelltyp dar; eine Klassifizierung der Mucoepidermoidtumoren in verschiedene Malignitätsstufen auf Grund des Gehaltes an Intermediärzellen muß daher zu wenig verläßlichen Resultaten führen. Myoepithelzellen kommen im Mucoepidermoidtumor nicht vor; dies ermöglicht eine sichere Abgrenzung gegenüber den ähnlich strukturierten Speichelgangcarcinomen. Die Mucoepidermoidtumoren nehmen ihren Ausgang von den größeren Speichelgängen. Dabei werden die verschiedenen Differenzierungsmöglichkeiten des Gangepithels realisiert. Die beobachtete Zelldifferenzierung wird als weiterer Hinweis darauf gewertet, daß die vorwiegend gutartigen Mucoepidermoidtumoren der Speicheldrüsen gegenüber den wenig differenzierten Mucoepidermoid-Carcinomen anderer Lokalisation eine Sonderstellung einnehmen.