Enzymhistochemische und autoradiographische Untersuchungen während der Cancerisierung der Rattenleber mit Diäthylnitrosamin

Summary

At about the 70th day following cancerization of the rat with diethylnitrosamine in a dosage of less than 4 mg/kg bodyweight, distinct areas with loss of the histochemical reaction for nucleosid-5′-triphosphatase and glucose-6-phosphatase developed in the liver. On cryostat serial sections it was found that in these areas of enzyme defects the uptake of H³-cytidine was increased by 2 to 2,5-fold as compared with the surrounding cells. Kinetic autoradiographic studies showed that 45 min after administration of radioactive cytidine the H³-cytidine labelling was found almost exclusively above the nuclei, while after 140 min labelling was increased considerably in the cytoplasm. In some areas of enzyme defects the uptake of H³-thymidine was many times greater than that in the surrounding cells. In the areas of enzyme defects, storage of glycogen was found; this was lost completely after the cancer developed.

Zusammenfassung

Nach Cancerisierung mit Diäthylnitrosamin treten bei der Ratte bei einer Dosierung von weniger als 4 mg/kg Körpergewicht um den 70. Tag in der Leber Enzymausfallsbezirke der Nucleosid-5′-Triphosphatasen und der Glucose-6-Phosphatase auf (Schauer, Krzenciessa und Kunze, 1966). In diesen Enzymausfallsbezirken ergab sich bei Untersuchungen an Kryostatserienschnitten eine Erhöhung des H³-Cytidineinbaues gegenüber der Umgebung um das 2–2 1/2 fache. Kinetische autoradiographische Untersuchungen haben gezeigt, daß sich nach 45 min radioaktiver Versuchszeit die H³-Cytidinmarkierung fast ausschließlich über dem Zellkern findet, während nach 140 min die Markierung im Cytoplasma erheblich zugenommen hat. Die H³-Thymidinincorporation war in einzelnen Enzymausfallsbezirken um das Mehrfache höher als in der Umgebung. In den Enzymdefektbezirken fand sich eine Glykogenspeicherung, die mit dem Auftreten des Carcinoms in einem vollständigen Glykogenverlust endete.