Beobachtungen zur pathologischen Histologie des vegetativen Nervensystems bei verschiedenen Erkrankungen des Gefäßapparates

Zusammenfassung

Schwere krankhafte Veränderungen wurden mit der Bielschowsky-Methode an den operativ entfernten Grenzstrangganglien von 32 Patienten mit Endangitis obliterans des Gehirns und der Extremitäten, Hyperhydrosis und Akrocyanose der Extremitäten, Raynaudscher Gangrän, Kausalgie, Endarteriitis, renaler und essentieller Hypertonie und Epilepsie festgestellt.

Die Ganglienzellen weisen häufig eine ausgesprochene Fortsatzdisharmonie mit hyperplastischer und hypertrophischer Knäuelbildung, sowie kugelige Endgebilde an den Fortsätzen als pathologische Reizzustände auf. Vakuolisierung und granulärer Zerfall des Neuroplasmas der Ganglienzelle treten häufig in Erscheinung.

Kerndeformitäten, Pigmentanreicherung und Mehrkernigkeit sind bei erkrankten Ganglienzellen als weitere degenerative Merkmale zu beobachten.

Hyperplasie feinster Nervenfasern innerhalb eines gewucherten pericellulären Hüllplasmodiums wurde als pathologische Erscheinung festgestellt.

Neuromartige Knötchenbildungen und mehrfach auftretende Tumoren aus Schwannschem Leitplasmodium lassen sich als Kennzeichen pathologischen Geschehens im Grenzstrang bei den oben erwähnten Erkrankungen anführen.

Bestimmte pathologische Degenerationsformen im Grenzstrang lassen sich zu bestimmten klinischen Erscheinungen eines Patienten nicht in Beziehung bringen. In manchen sympathischen Ganglien ist bei einigen Erkrankungsformen des Gefäßapparates ein individuelles morphologisches Gepräge im erkrankten Nervengewebe unverkennbar.