Über die Ermittelung der chemischen Konstitution von Algenlipoiden mit Hilfe der Adsorptionsmethode

Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit hat im wesentlichen folgendes ergeben:

• 1. Auf Grund von Modellversuchen an verschiedenen Lipoiden ist eine Methode nach dem Prinzip des Adsorptionsverfahrens entwickelt worden, mit deren Hilfe geringe Mengen (1 g und weniger) eines Lipoidgemisches in relativ kurzer Zeit analysiert werden können. Die Brauchbarkeit der Methode ist an einem künstlich zusammengestellten Lipoidgemisch gezeigt worden.

• 2. Mit dieser Methode wurden Lipoidgemische aus zwei Grünalgen (Chlorella und Scenedesmus) und einer Diatomee (Nitzschia palea), alle drei aus künstlicher Kultur, analysiert.

• 3. Die drei Algenfette bestanden zu 50–80% aus Triglyceriden, zu 14–39% aus Pflanzenfarbstoffen (Chlorophylle und Carotinoide), zu 3–4% aus freien und gebundenen Sterinen, zu 0.5–0.9% aus ätherlöslichen Phosphatiden und zu 0.5–4% aus Kohlenwasserstoffen bzw. Wachsen. Präformierte freie Fettsäuren waren nicht nachweisbar. Die Menge der durch Wasserdampfdestillation abgetrennten ätherischen Öle betrug 1.5–9.5%.

• 4. Die Triglyceridfraktion wurde durch die Bestimmung der Verseifungs-, Jod- und Rhodanzahlen näher analysiert und aus diesen Zahlen auf die Konstitution der am Triglyceridaufbau beteiligten Fett-säuren geschlossen.

• 5. Die Zusammensetzung der Algenlipoide ist ähnlich der der Fette in heterotrophen Mikroorganismen und in Samen höherer Pflanzen, wie aus einer Gegenüberstellung (Seite 631) ersichtlich wird.