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Experimentelle Untersuchungen über die Grana des Harding-Passey-Melanoms der Maus

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Archiv für klinische und experimentelle Dermatologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Als das wesentliche Ergebnis unserer während 5 Jahren bei etwa 1300 Versuchstieren und in 641 histologischen Organuntersuchungen gewonnenen Resultate erscheinen uns folgende Erkenntnisse:

  1. 1.

    Die Pigmentgrana des Harding-Passey-Melanoms der Maus sind nicht das passive Produkt pigmentbildender Zellen des Organismus der Tiere, die wir niemals nachweisen konnten, sondern sie spielen offenbar eine primäre und aktive Rolle, insofern es gelingt, mit zellfrein Granasuspensionen Zellkomplexe zu erzeugen, die morphologisch der Struktur des nativen melanotischen Tumors weitgehend entsprechen. Der Weg bzw. die Entwicklung dieser durch Grana erzeugten melanotischen „Granulome”, wie man sie nennen könnte, ließ sich im Experiment verfolgen und stellt sich so dar, daß freie Grana zunächst in Histiocyten eindringen oder aufgenommen werden. Damit verbindet sich eine starke Vermehrung und Vergrößerung der Bindegewebszellen in der Umgebung und zunehmende Vermehrung der Grana innerhalb der Zellen bis zu praller Füllung derselben, die dann polymorphen Melanomzellen völlig gleichen. Wir vermeiden für diesen Vorgang den Begriff der „Induktion” des geschilderten Prozesses durch die Grana, da er in der Geschwulstforschung wohl in anderem Sinne interpretiert wird7.

  2. 2.

    Unsere Untersuchungen sind eine wesentliche Stütze für die von amerikanischen Autoren2 auf Grund ihrer Untersuchungen über nachweisbare Fermentreaktionen isolierter Granasuspensionen des Harding-Passey-Melanoms vertretene Auffassung, daß die Grana Mikroorganismen sind, die für Entstehung und Metastasierung des Tumors eine wesentliche Rolle spielen. Wie die Grana systematisch einzuordnen sind, ist eine noch offene Frage.

  3. 3.

    Die Modellversuche am Harding-Passey-Melanom versprechen neue Einsichten, vielleicht auch für die Beurteilung der menschlichen Melanomalignome sarkomatösen Charakters, die bisher einer experimentellen Analysierung unzugänglich waren. Auch für die Auffassung der Melanome der Schimmel könnten sich neue Aspekte daraus ergeben.

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Grütz, O., Woeber, K. Experimentelle Untersuchungen über die Grana des Harding-Passey-Melanoms der Maus. Arch. klin. exp. Derm. 214, 346–361 (1962). https://doi.org/10.1007/BF00482540

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