Zusammenfassung
Es wird über den bei uns ersten Versuch der exogenen Erzeugung angeborener Störungen beim Säugetier berichtet. Als Versuchstier wurde die weiße Maus, als Noxe das Mitosegift Lost verwendet. Es ergaben sich als Schädigungsfolge Abortus, ‘missed abortion’, Totgeburt, Polydaktylie, Hypodaktylie, Gaumenspalten, Mikrognathie, Zwergenhaftigkeit, Hydramnion, Oligoamnion und Amnionverklebungen. Welcher dieser Schäden vorlag, hing vom Entwicklungsstadium der Frucht zur Zeit der Schädigung ab. Die gleiche Noxe führte aber weder bei allen Würfen, noch bei allen Individuen eines Wurfes zur Schädigung, woraus sich die Bedeutung disponierender Faktoren von seiten der Mutter und der Früchte entnehmen läßt. Es konnte gezeigt werden, daß auch dieselbe Noxe in derselben Entwicklungsphase auf verschiedenen Wegen zu angeborenen Störungen führen kann.
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Thalhammer, O., Heller-Szöllösy, E. Exogene Bildungsfehler („Mißbildungen”) durch Lostinjektion bei der graviden Maus. Z. Kinder-Heilk. 76, 351–365 (1955). https://doi.org/10.1007/BF00440250
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