Über den sogenannten tic-toc-Rhythmus des Herzens im Kindesalter

Summary

The tic-toc-rhythm of the heart is defined as the rigid rhythm of the cardiac beat, which is not under the influence of respiration. This is a normal observation in infants but in children above the age of 1 year it is generally considered as a sign of rheumatic carditis. The tic-toc-rhythm which is measured on ECG tracings as an index of arrhythmia, shows a close correlation with the cardiac rate. This relationship has been statistically studied in 937 freely selected electrocardiograms. The cardiac rate which is above 125 beats/min can give rise to a tic-toc-rhythm. The tic-toc-rhythm is “absolute” when the index of arrhythmia is zero msecs. On the other hand, a “relative” tic-toc-rhythm exists only if the index of arrhythmia does not exceed 15 msecs. This symptom has a diagnostic value only when the cardiac rate is below 125 beats/min and when the index of arrhythmia is not above 15 msecs. Thus the criteria for the diagnostic application of the tic-toc-rhythm has been laid down. Comparative studies showed that according to the criteria laid down by us, the tic-toc-rhythm of the cardiac beat occurs frequently in the early stages of rheumatic carditis. This alone however, is not conclusive for carditis but should be considered as a “symptom of warning” and motivate further diagnostic efforts. All the calculations of this study were performed with the aid of punched cards and were mechanically evaluated.

Zusammenfassung

Unter einem tic-toc-Rhythmus des Herzens versteht man die von der Atmung losgelöste starre Rhythmik der Herzschlagfolge. Dieser Befund stellt im Säuglingsalter die Regel dar; er wurde jenseits des Säuglingsalters als Zeichen für eine rheumatische Karditis angegeben. Der tic-toc-Rhythmus — gemessen mit dem Arrhythmiemaß an EKG-Kurven —zeigt eine enge Korrelation mit der Herzfrequenz. Diese Zusammenhänge wurden an 937 EKG-Kurven einer auslesefreien Serie statistisch untersucht. Bei Herzfrequenzen über 125 Schlägen/min kann ein tic-toc-Rhythmus allein frequenzbedingt sein. Beträgt das Arrhythmiemaß 0 msec, so besteht ein „absoluter tic-toc-Rhythmus”. Von einem „relativen tic-toc-Rhythmus” kann gesprochen werden, wenn das Arrhythmiemaß 15 msec nicht überschreitet. Einen diagnostischen Aussagewert besitzt das Symptom tic-toc-Rhythmus nur unterhalb einer Frequenz von 125 Schlägen/min und bei einem Arrythmiemaß von höchstens 15 msec. Damit sind strenge Kriterien für die diagnostische Verwertbarkeit des Symptoms festgelegt worden. — Vergleichende Untersuchungen an EKG-Kurven von 35 Kindern mit einer rheumatischen Karditis ergaben, daß der tic-toc-Rhythmus des Herzens nach den von uns aufgestellten Kriterien im Frühstadium der rheumatischen Karditis häufig vorkommt. Er ist jedoch allein für eine Karditis nicht beweiskräftig und sollte nur ein „Warnsymptom” darstellen, das zu weiteren diagnostischen Bemühungen veranlassen muß. Alle Berechnungen dieser Studie wurden mit Lochkarten und datenverarbeitenden Maschinen vorgenommen.