Zusammenfassung
Die Pseudospondylolisthesis, die zuerst von Junghanns beschriebene Form des Wirbelgleitens nach vorne ohne Vorliegen einer Spaltbildung in der Interarticularportion der Wirbelgögen, ist als chronisch-degenerative Wirbelsäulenerkrankung anzusehen. Das Primäre dieser Erkrankung ist nach der Literatur mit den darin niedergelegten Erfahrungen und eigenen Beobachtungen eine Bandscheibenlockerung im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule.
Auch bei Erkrankungen, die zu einer Bandscheibenlockerung führen können, wie Spondylitis, eine Fraktur des fünften Lendenwirbels mit Bandscheibenbeteiligung, kann es zur Pseudospondylolisthesis kommen.
Zur Entstehung dieser Wirbelverschiebung nach vorne gehört neben der Bandscheibenlockerung eine sekundäre arthrotische Veränderung der zugehörigen Zwischenwirbelgelenke. Neben der Bedeutung der Neigungsebene im Gesamtgefüge der Wirbelsäule für die Gleittendenz word als entscheidender Fakto für daβ die Konstruktion des Krümmungsbogens der Lendenwirbelsäule bis zum Kreuzbein unter bestimmten Voraussetzungen die Dispositionen zum Vorwärtsgleiten schafft.Die vermehrte Lordose scheint als disponierendes Moment von entscheidenscheint. Diese Gleittendenz, verbunden mit der vermehrthe Zusammenstauchung der kleinen Gelenke bei der Lordose führt zu arthrotischen Veränderungen und reaktivem Knochenumbau derselben. Auf den im allgemeinen abzulehnender Zusammenhang mit einem Unfall wird näher eingegangen. Die Ursache der Schmerzen ist muskulär-statisch durch die Fehlhaltung oder die Lockerung der Zwischenwirbelscheiben bedingt. Für die Behandlung werden Hinweise gegeben.
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de Cuveland, E., Eufinger, H. Zur Klinik, Pathogenese und Ätiologie der Pseudospondylolisthesis. Arch orthop Unfall-Chir 45, 107–121 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00416793
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