Myelographisch-anatomische Untersuchungen an Halswirbelsäulenpräparaten Unfallverletzter

Summary

Due to exact measurement on cold-fixed cervicalspine from accident corpses and standardished Myelograms it was possible to find out a quotient from the spinalcanaldiameter and the -marrow, which characterised the 3-dimensional picture in mathematical terms.

The comparison was the normal condition, extreme anteflexion and hyperextension in regard to an age-rate, which was fixed statistically in young people in conclusion, the group of old people are by whiplash injuries in more danger to damage of the myelon.

We could prove with the t-test for coupled observations that the hyperextension is leading to a clear reduction of the cavum extradurale.

Later we realised that a high spondylarthrotic deformance even at small 3-dimensional proportions no morphologic findings of spinal marrow injury can be found. This can be explained in the literature discussed under protective functions, the so called “movement-lock”.

Zusammenfassung

Auf Grund exakter Ausmessungen an kältefixierten Halswirbelsäulen von Unfall-Leichen und an standardisierten Myelographien ließ sich ein Quotient aus Spinalkanaldurchmesser und Rückenmarksbreite ermitteln, der als rechnerischer Wert diese Raumverhältnisse charakterisiert.

Verglichen wurden die „Normalhaltung“, extreme Anteflexion und Hyperextension im Hinblick auf eine Altersverteilung, für die in fast allen Segmenten engere Raumverhältnisse bei älteren als bei jüngeren Menschen statistisch gesichert werden konnten. Danach ist die Gruppe der älteren Menschen bei Überstreckungs- oder Schleudertraumata der HWS stärker in bezug auf eine Schädigung des Myelons gefährdet.

Hingewiesen wurde hier darauf, daß bei dieser Einengung funktionelle Faktoren eine Rolle spielen können, welche sich durch eine Änderung des Bewegungsmusters in den Bewegungssegmenten erklärt.

Mit dem t-Test für gepaarte Beobachtungen konnten wir nachweisen, daß die Hyperextension zu den ausgeprägtesten Verkleinerungen des Cavum extradurale führt. Hiervon wird jedoch nicht die gesamte HWS betroffen, sondern nur die fünf unteren Segmente.

Weiterhin fiel auf, daß bei hochgradig spondylarthrotischen Umbauvorgängen selbst bei engen Raumverhältnissen keine morphologischen Befunde einer Halsmarksverletzung erhoben werden konnten, was mit einer auch in der Literatur diskutierten Schutzfunktion der „Bewegungssperre“ erklärt wird.