Blickstörungen bei vasculären Herden des mesodiencephalen Übergangsgebietes

Zusammenfassung

Klinische und anatomische Erörterung eines Falles, in dem bei halbseitigem Herd das Augenheben konjugiert gelähmt war. Der Herd besteht aus einer Erweichungszone, die eine massive Blutung umschließt. Die Symptome werden auf Grund eines Vergleiches mit Befunden bei reinen Erweichungsherden gedeutet. Die vertikale Blicklähmung bei Gefäßprozessen läßt darauf schließen, daß die Nachbarschaft der Einmündung des Aquädukts in den III. Ventrikel geschädigt ist. Die Erweichungsherde, die dieses Symptom herbeiführen, liegen im Versorgungsgebiet einer kleinen Arterie der sogenannten Perforata-Gruppe, die medial aus der Arteria cerebri posterior hervorgeht. Die Lage der Herde dorsolateral vom Nucleus ruber steht im Einklang mit den tierexperimentellen Feststellungen Szentágothais, die die Bedeutung des Nucleus interstitialis als Schaltstelle des vertikalen Bli'ckmechanismus erwiesen haben. Bei lateraler Ausdehnung der Herde wird auch das horizontale Blicken beeinträchtigt.