Zusammenfassung
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1.
Die Vorstellungsveränderung erfolgt bei. unseren Versuchen überwiegend in einer bestimmten, eindeutigen Richtung die ihren Ausgang von der jeweiligen Gestaltauffassung nimmt.
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2.
Je nach den im Beobachter liegenden Bedingungen kommt es, sofern die Gestalt nicht — wie in sehr wenigen Fällen — entsprechend aufgefaßt wird, zu einer Veränderung im Sinne der „Präzisierung“ oder der „Nivellierung“.
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3.
In beiden Veränderungsrichtungen offenbaren sich Gestaltgesetze, die so lange wirken können, wie die betr. Vorstellung aktualisierbar ist. In beiden Fällen handelt es sich um die Ausgestaltung einer mehr bezeichnenden, „übersichtlichen“ prägnanten Struktur, sei es durch die Vergrößerung irgendeines Unterschiedes, durch die schärfere Heraushebung einer Besonderheit (Pr) oder das Umgekehrte (Niv).
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4.
Die Vorstellungsgegebenheiten werden mit der fortschreitenden Zeit in der Regel zwar immer „unbestimmter“; oft ist nur noch ein flüchtiges Schema, ein Regel- oder Beziehungsbewußtsein vorhanden. In und mit diesen Gegebenheiten wird aber die Eigenheit der ersten Struktur bewahrt oder noch mehr betont.
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Wulf, F. Beiträge zur Psychologie der Gestalt. Psychol. Forsch. 1, 333–373 (1922). https://doi.org/10.1007/BF00410394
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00410394