Zusammenfassung
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1.
Verschmelzung zweier Reize ist das phänomenale Korrelat der Koppelung zweier dynamischer Geschehensabläufe, die das Ganze des optischen Sektors betreffen.
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2.
Die Verschmelzungsschwelle hängt ab a) von der Intensität nach einem Exponentialgesetz, b) den zeitlichen Verhältnissen der Reize in quantitativ bestimmter Weise, und c) von der Expositionsform.
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3.
Sie hängt ferner ab von der Breite (allgemein der Größe) und der peripheren Erstreckung der Reizfigur.
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4.
Sie wird beeinflußt durch Ermüdung und Dunkeladaptation.
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5.
Sie erweist sich in meßbarem Betrage als bedingt durch Eigenschaften der den Reizfiguren entsprechenden phänomenalen Gestalten, bzw. ihrer physiologischen Korrelate.
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6.
β-Bewegung, γ-Bewegung und die Vorstadien der Verschmelzung (sowie diese selbst) lassen eine gemeinsame Erklärungsgrundlage zu.
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Hartmann, L. Beiträge zur Psychologie der Gestalt. Psychol. Forsch. 3, 319–396 (1923). https://doi.org/10.1007/BF00405547
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