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Ökologische untersuchungen an necrophorus f

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Zeitschrift für Morphologie und Ökologie der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die Untersuchungen erstrecken sich auf die Arten: Necrophorus germanicus L., humator Ol., vespillo L., vespilloides Herbst, fossor Er., investigator Zett.

  1. 1.

    N. vespillo ist in Wiesen beheimatet, N. humator und vespilloides sind auf Waldgebiete beschränkt; humator wird vorwiegend in feuchten Laubwäldern, vespilloides in trockenen Nadelwäldern angetroffen.

  2. 2.

    Alle Arten nähren sich neben Aas von Dipterenlarven; germanicus frißt außerdem noch Geotrupen.

  3. 3.

    Extraintestinale Verdauung der Imago ist wahrscheinlich.

  4. 4.

    Vor dem Vergraben wird jedes Aas einer Prüfung auf chemische Beschaffenheit, Größe und Verschiebbarkeit unterzogen.

  5. 5.

    Geschlechtsreife Männchen, die sich allein an einem zum Vergraben geeigneten Kadaver befinden, locken die Weibchen ihrer Art durch „Sterzeln” herbei.

  6. 6.

    Die Isolation eines einzigen Pärchens aus einer größeren Anzahl gemeinsam grabender Individuen beruht nicht auf einem sozialen Instinkt (Fabre 1899, Reuter 1913, Schröder 1929), sondern kommt durch Kämpfe zustande.

  7. 7.

    Das Vergraben geht nicht allein durch Unterwühlen des Kadavers vor sich. Dieser wird vielmehr im Verlauf des Grabvorganges in eine schräg in die Tiefe führende Höhle befördert, an deren Grund der kugelförmige Brutraum („Crypta” Fabre 1899) angelegt wird.

  8. 8.

    Gleichzeitig mit dem Bau der Crypta geht die Abrundung und Säuberung des vergrabenen Kadavers vor sich.

  9. 9.

    Die Eier werden einzeln zu beiden Seiten eines horizontal-verlaufenden, von der Crypta ausgehenden Ganges, des „Mutterganges”, in die Erde abgelegt.

  10. 10.

    In der Mehrzahl der Fälle wird das an der Brutfürsorge beteiligte Männchen von dem Weibchen nach Vollendung der Eiablage aus der Crypta verjagt.

  11. 11.

    Nach der Eiablage wird die Aaskugel von dem Weibchen mit Kot befeuchtet und an ihrem oberen Pol mit Darmsekret durchmischt.

  12. 12.

    An dieser Stelle, die kurz vor dem Erscheinen der Nachkommen von dem Weibchen zu einem kreisrunden „Krater” vertieft wird, sammeln sich nach Ablauf der 5tägigen Embryonalentwicklung die geschlüpften Larven, die sich im I. Stadium durch gutes Riechvermögen auszeichnen.

  13. 13.

    Die Larve macht zwei Häutungen durch und ist in 7 Tagen ausgewachsen.

  14. 14.

    Regelmäßig ist bei der Brut ein Weibchen, seltener ein Pärchen in der Crypta anzutreffen. Die Totengräber treiben hoehentwickelte

    1. a)

      Die Brut wird von dem Weibchen mit Darminhalt gefüttert. Die Fütterungszeit erstreckt sich über die ersten 60–72 Stunden der larvalen Entwicklung.

    2. b)

      Die Brut wird gegen Feinde verteidigt.

    3. c)

      Die Crypta wird bei Zerstörung ausgebessert.

    Männchen, die vom Weibchen nicht vorher vertrieben sind, beteiligen sich an der Brutpflege.

  15. 15.

    Nach Ablauf der 7tägigen Entwicklungszeit verlassen die Larven das Aas und entfernen sich vorwiegend in der Horizontalen von ihrem Brutraum.

  16. 16.

    Die Arten germanicus, humator, vespillo und vespilloides über-wintern als Imago, fossor und investigator im Stadium der Praenymphe.

  17. 17.

    Die Puppenruhe dauert 14–15 Tage.

Es sei mir gestattet, meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Geh. Regierungsrat Prof. Dr. zur Strassen für die Anregung zu dieser Arbeit sowie für deren gütige Leitung und vielseitige Förderung meinen wärmsten Dank auszusprechen.

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Pukowski, E. Ökologische untersuchungen an necrophorus f. Z. Morph. u. Okol. Tiere 27, 518–586 (1933). https://doi.org/10.1007/BF00403155

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