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Der Einfluss von Kaliumpermanganat auf die Doppelbrechung der Markscheide der Nervenfasern und der Aussenglieder der Sehzellen

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Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Während die frischen Außenglieder der Stäbchen und Zapfen der Netzhaut (vom Frosch) durch Osmiumsäure und Sublimat eine Umkehr des optischen Charakters erfahren, die auf der Aufhebung der Doppelbrechung des darin orientiert eingelagerten Lipoides (Kühnes Myeloids) und dem Hervortreten von Lamellardoppelbrechung beruht, läßt sich an der Markscheide frischer Nervenfasern eine entsprechende Reaktion nicht auslösen; hier bewirken die genannten Stoffe nur eine Senkung der vorhandenen Doppelbrechung.

  2. 2.

    Dagegen zeigen Außenglied und Markscheide übereinstimmend die Umkehr des Vorzeichens der Doppelbrechung unter Erhaltung der Lage der optischen Achse durch Kaliumpermanganatlösung. Diese optische Reaktion hat aber im wesentlichen andere Gründe als die Umkehr der Doppelbrechung bei den Außengliedern der Sehzellen durch Osmiumsäure und Sublimatlösung. Zwar hebt auch das Kaliumpermanganat die Doppelbrechung des Lipoids in Außenglied und Markscheide auf. Aber die zutage tretende Doppelbrechung entgegengesetzten Vorzeichens ist keine Formdoppelbrechung; denn sie erweist sich als unabhängig von der Brechzahl der imbibierenden Flüssigkeit; sie muß also Eigendoppelbrechung sein.

  3. 3.

    Es handelt sich um die orientierte Einlagerung von Manganhydroxyd (negative Kristallite, im Außenglied mit der optischen Achse parallel zur Länge, in der Markscheide radiär zum Nerven), wie vor allem daraus hervorgeht, daß die charakteristische Doppelbrechung unter der Einwirkung von schwefliger Säure, die Manganhydroxyd löst, verschwindet. Damit gehört die Kaliumpermanganatreaktion bei Nerv und Außenglied in die Nähe der Gold- und Silberfärbungen, welche dem Außenglied Doppelbrechung verleihen; jedoch ist die Manganhydroxydfärbung nicht dichroitisch wie die genannten Metallfärbungen.

  4. 4.

    Die Kaliumpermanganatreaktion läßt sich auch am lipoidfreien Außenglied und Nerven (an Schnittpräparaten) ausführen; doch fällt sie hier wesentlich schwächer aus; die Reduktion des Kaliumpermanganats wird also in der Hauptsache durch die Lipoide und nicht durch die eiweißartigen Bestandteile von Außenglied und Markscheide bedingt.

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Schmidt, W.J. Der Einfluss von Kaliumpermanganat auf die Doppelbrechung der Markscheide der Nervenfasern und der Aussenglieder der Sehzellen. Z.Zellforsch 23, 261–269 (1935). https://doi.org/10.1007/BF00398947

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