Zusammenfassung
1. Im Venenblut des in situ befindlichen M. gastrocnemius führt Adrenalin, örtlich intraarteriell infundiert in Dosen von 0,9–2,0 γ je Minute, zu einer deutlichen und gleichmäßig ansteigenden Acidose.
2. Während der Adrenalinacidose des Muskelvenenbluts ist die Milchsäureabgabe aus dem Muskel (ausgedrückt in mg/Min.) herabgesetzt. Die Herabsetzung hält während der ganzen Dauer der Adrenalininfusion an; erst nach Beendigung der Infusion nimmt die Milchsäureabgabe an das Blut zugleich mit der jetzt einsetzenden reaktiven Hyperämie stark zu.
3. Die Adrenalinacidose des Muskelvenenbluts entsteht wohl durch Abdrängung von Kohlensäure aus dem milchsäureüberladenen Muskel.
4. Auf dem Gipfel der Milchsäureabgabe in der Nachperiode klingt die Adrenalinacidose bereits wieder ab, da vermutlich eine Kohlensäureaufnahme in den Muskel einsetzt.
5. Die Zumischung von Hautvenenblut zum Muskelblut führt in ergänzenden Versuchen zur Verwischung oder Aufhebung der Adrenalinacidose.
6. Es werden methodische Hinweise für die Bestimmung der H-Ionenkonzentration im strömenden Blut gegeben.
Literatur
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Gollwitzer-Meier, K., Fack, H. Zur Wirkung des Adrenalins auf die aktuelle Reaktion des Skeletmuskelbluts. Pflugers Arch. 251, 344–354 (1949). https://doi.org/10.1007/BF00369755
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