Zusammenfassung
Durch Modellversuche sollte hier gezeigt werden, daß der Austausch von Flüssigkeit, Stoffen und auch Gasen zwischen Blut und Gewebe sich auf folgende Weise vollziehen kann: an allen sich allmählich verengernden Stellen der Capillaren (also hauptsächlich im arteriellen Schenkel und an den häufigen Einschnürungen des venösen Schenkels) wird Blutflüssigkeit mit Stoffen und Gasen beladen in das Gewebe filtriert, an allen sich allmählich erweiternden Stellen der Capillaren (also im größten Teil des venösen Schenkels) wird Gewebsflüssigkeit mit Abfallstoffen und Gasen beladen in die Kapillaren resorbiert. Die Gesetze der Hydrodynamik beherrschen diese beiden Bewegungen ausschlaggebend. Die Triebkraft für diese Bewegungen in beiden Richtungen gibt allein die Muskelkraft des Herzens ab. Osmose und Diffusion spielen dabei, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle. Voraussetzung für diese Hypothese ist die restlose Anerkennung der beiden früher aufgestellten Hauptsätze: 1. Es gibt keine intercellulare Kittsubstanz, 2. jede Zelle verändert auf irgendeinen Reiz hin ihre Form.
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Weissenhorn bei Ulm
Mit 6 Textabbildungen.
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Sturm, H. Die Permeabilität der Gefäße. Pflügers Arch. 249, 480–493 (1947). https://doi.org/10.1007/BF00367370
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