Zusammenfassung
Es wird geprüft, welchen Einfluß die Größe von Sehzeichen auf ihre Darbietungszeit und auf den Verlauf der Intensität-Zeit-Kurve hat, wobei als Sehzeichen Landoltsche Ringe dargeboten werden.
Die Schwellenintensität bei unbegrenzter Beobachtungszeit nimmt mit wachsender Sehzeichengröße ab.
Die Intensität-Zeit-Kurven für verschieden große Sehzeichen unter-scheiden sich im wesentlichen nur durch ihre Lage; sie sind gegeneinander parallel verschoben, und zwar so, daß zu dem größeren Sehzeichen bei gleicher Darbietungszeit die kleinere Leuchtdichte gehört.
Die dem Auge zugeführten Lichtmengen haben ein Minimum bei einer bestimmten Darbietungszeit. Diese optimale Darbietungszeit ist für verschieden große Sehzeichen annähernd die gleiche und beträgt bei einer Umfeldleuchtdichte von 10 Apostilb (asb) etwa 40 Millisekunden (msec).
Bei konstanter Prüffeldleuchtdichte bewirkt eine Verminderung der Darbietungszeit im Bereiche kleiner Sehzeichen nur eine geringfügige Herabminderung der Sehschärfe, im Bereiche großer Sehzeichen jedoch eine erhebliche.
Bei konstanter Expositionszeit bewirkt eine Verminderung der Leuchtdichte bei kleinen Sehzeichen eine geringfügigere Herabsetzung der Sehschärfe als bei großen.
Ein gesetzmäßiger Zusammenhang zwischen der bei doppelter Schwellenleuchtdichte bestimmten Darbietungszeit und der Ringgröße konnte bei den Versuchen dieser Arbeit nicht gefunden werden.
Die individuellen Verschiedenheiten der Vpn. zeigten durch die ganze Versuchsreihe hindurch Konstanz. Mit fortschreitender Übung der Vpn. nahm die Streuung der Meßwerte ab.
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Mit 5 Textabbildungen.
Fortsetzung der Untersuchungen über die Darbietungszeit von Sehproben [Pflügers Arch. 249, 354, 560 (1948)]. Die Versuche wurden unter Leitung von Prof. Dr. Friedrich Schwarz, Leipzig, durchgeführt.
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Gerbstädt, U. Der Einfluß der Sehprobengröße auf die minimale Darbietungszeit. Pflügers Archiv 251, 559–570 (1949). https://doi.org/10.1007/BF00362755
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