Die Kultur von Heterostegina depressa (Foraminifera: Nummulitidae)

Abstract

Heterostegina depressa d'Orbigny 1826, a species belonging to the larger Foraminifera, has been cultivated under the following conditions: partially synthetic seawater (35 ‰ S) derived from water from the North Sea (not sterilized); 24 °C; 300 lux, with a 14 h on, 10 h off cycle. The water was changed every 2 or 3 days, and every 10 to 14 days the specimens were cleaned (careful brushing) of epiphytic diatoms. H. depressa obtains its nutrients from endophytic photosynthesizing algae. No additional food was offered. Generation time is about 8 months. Large individuals reproduce successfully more often than small ones. Number of offspring (originating from multiple fission) increases with size of the mother individual; it varies between 10 and 600. Cultivated specimens are generally smaller than specimens from the natural habitat; they decrease in size from generation to generation; thus far, the F₃ generation has failed to reproduce.

Zusammenfassung

• 1. Die Großforaminifere Heterostegina depressa d'Orbigny 1826 von Hawaii wird unter folgenden Bedingungen kultiviert: halbsynthetisches Meerwasser von 35 ‰ S auf der Basis von Nordseewasser aus der Nähe Helgolands (unsterilisiert); 24 °C; 300 Lux; Tag-Nacht-Rhythmus 14/10. Jeden 2. oder 3. Tag wird das Meerwasser erneuert; alle 10 bis 14 Tage werden die Individuen durch Abpinseln gereinigt. Da H. depressa einzellige symbiontische Algen besitzt, braucht sie bei ausreichendem Lichtgenuß nicht gefüttert zu werden.

• 2. Die Generationszeit von H. depressa beträgt etwa 8 Monate. Ein charakteristisches Wachstumsverhalten und zahlreiche Reproduktionen kennzeichnen Klone dieses Alters.

• 3. Erfolgreiche Reproduktionen kommen vorwiegend bei großen Mutterindividuen vor.

• 4. Die Zahl der bei einem Reproduktionsvorgang entstehenden Tochterindividuen beträgt 10 bis über 600.

• 5. Mit zunehmender Gehäusegröße (Protoplasmamenge) der Mutterindividuen steigt die Zahl der Tochterindividuen.

• 6. Die gezüchteten Tiere erreichen nicht mehr die Gehäusegröße von Tieren aus dem natürlichen Lebensraum. Die Größe der gezüchteten Tiere sinkt von Generation zu Generation. Eine F₄-Generation wird nicht mehr gebildet, weil die F₃-Generation nicht mehr die zur Reproduktion erforderliche Gehäusegröße erreicht.