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Über Schockamnesien und ihre Beziehung zum Heilverlauf der Psychosen

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Zusammenfassung

  1. 1.

    Die Amnesien nach Elektroschockbehandlung sind im allgemeinen für den Behandlungserfolg ohne Bedeutung.

  2. 2.

    Art und Grad mnestischer Störungen nach Schockbehandlung lassen nur in extremen Fällen prognostische Schlüsse zu: Eine totale Amnesie für die psychotischen Erlebnisse (retropsychotische Amnesie) ist nur bei ‚'schlagartiger“ Remission zu beobachten. Sie zeigt an, daß es zu einer vollen Wiederherstellung der gesunden Persönlichkeit ohne Defekt gekommen ist. — Ungünstige hebephrene Krankheitsverläufe zeichnen sich trotz intensiver Schockbehandlung in der Regel durch auffallend geringe mnestische Störungen aus.

  3. 3.

    Die einfache Schockamnesie stellt eine reversible Störung der Reproduktion von Gedächtnismaterial dar, die nahezu regelmäßig nach einer gewissen Zahl von Elektroschocks auftritt. Dabei wird zunächst. das Neugedächtnis (vor allem räumliche und physiognomische Eindrücke), bei stärkeren Graden auch das Altgedächtnis betroffen.

  4. 4.

    Das organische Schocksyndrom als eine schwere Beeinträchtigung der Persönlichkeit ist mit Orientierungsstörungen, Merkschwäche und Antriebsverarmung von der gewöhnlichen Schockamnesie zu unter-scheiden. Klinisch tritt es oft zunächst mit nächtlichen Verwirrtheitszuständen in Erscheinung und geht mit stärkeren EEG-Veränderungen einher.

  5. 5.

    Isolierte Zeitamnesien wurden nicht beobachtet. Wenn Störungen der zeitlichen Einordnung auftraten, waren auch andere mnestische Störungen vorhanden.

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Meyer, J.E. Über Schockamnesien und ihre Beziehung zum Heilverlauf der Psychosen. Archiv für Psychiatrie und Zeitschrift Neurologie 186, 254–263 (1951). https://doi.org/10.1007/BF00353607

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