Zusammenfassung
Mit dem Verfahren der Blutkörperchenschwärzung am histologischen Schnitt wurden an 16 Katzen die Durchblutungsverhältnisse des Hirngewebes bei experimenteller Asphyxie (Asphyxie durch Abklemmung der Trachea, durch Äthernarkose und durch Atemlähmung mittels Curare) studiert. Es ergaben sich ausgeprägte vasomotorische Durchblutungsstörungen in Form mehr oder minder ausgedehnter fleckförmiger, vereinzelt auch laminärer anämischer und ischämischer Störungsbereiche neben Bezirken starker venöser Stauung. Sie manifestierten sich bei einmaliger Atmungsunterbrechung nur dann, wenn diese bei unbeeinflußter Herztätigkeit über längere Zeit aufrecht erhalten werden konnte. Kürzer dauernde, zwei- bis dreiminütige Atemstillstände, wie sie sich in den meisten Fällen ergaben, mußten mehrmals wiederholt werden, um den gleichen Effekt zu erzielen. Bei Asphyxien, die durch konsekutive Herzstillstände kompliziert wurden, offenbarte sich eine wesentliche Intensivierung dieser Blutverschiebungen. In lokalisatorischer Hinsicht fanden sie sich bei reinen Asphyxien in Großhirnrinde einschließlich Ammonshorn und in Kleinhirnrinde nur wenig stärker ausgeprägt als in den zentralen Kerngebieten, während sie bei Asphyxien mit konsekutiven Herzstillständen sowohl zahlen- als auch stärkemäßig eine ganz eindeutige Verlagerung in die corticalen Hirnanteile erfuhren. Unter Hinweis auf die Durchblutungsverhältnisse beim epileptischen Krampf, bei der Carotisunterbindung und Strangulation wird die Bedeutung der vasomotorischen Reaktionen für die Entstehung der bei den verschiedenartigen akuten O2-Mangelzuständen bekannten cerebralen Veränderungen gewürdigt.
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Herrn Prof. Dr. Hallervorden zum 70. Geburtstage gewidmet.
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Scholz, W., Schmidt, H. Cerebrale Durchblutungsstörungen bei Hypoxämie (Asphyxie). Archiv für Psychiatrie und Zeitschrift Neurologie 189, 231–250 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00346202
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