Zur formalen Genese der Globoidzellen bei der diffusen Sklerose vom Typus Krabbe

Zusammenfassung

An Hand eines Falles von diffuser Sklerose vom Typus Krabbe, bei dem der Prozeß die spät markreifen Gebiete bevorzugte, wird zu der formalen Genese der Globoidzellen Stellung genommen. Der Vergleich verschiedener Prozeßstadien zwingt zu der Annahme, daß auf den Markscheidenzerfall zunächst die ortständigen Mikro- und auch Makrogliazellen reagieren, die sich mit den Myelinzerfallstoffen beladen. Beide Gliaformen bilden geschwollene, mehrkernige Zellen, ebenso wie die mesodermalen Elemente in denjenigen Gebieten, in denen der Prozeß so weit fortgeschritten ist, daß die Gefäßwandzellen sich an den Stoffaufnahme beteiligen. Bei stärkerem Markzerfall bilden sich aus den glykolipoidbeladenen Zellen die vielkernigen, plasmareichen Globoidzellen. Diese erscheinen zunächst frei verstreut, verdichten sich aber bei Fortschreiten des Prozesses und sammeln sich an der dem Stoffaustausch dienenden Gefäßabschnitten, wo es zu einer Epitheloidzellbildung kommen kann. An Hand eines Vergleiches verschiedener Zellfärbungen, histochemischer Reaktionen und Faserimprägnationen läßt es sich wahrscheinlich machen, daß zwar alle gliösen und mesodermalen Zellen an der Stoffspeicherung teilnehmen, daß sich aber — entgegen einer von uns früher geäußerten Auffassung — nur die Mikroglia zu Globoidzellen umbildet.