Experimentelle Untersuchungen über die Regenerationsfähigkeit des Inselapparates (Pankreasresektion am alloxandiabetischen Hund)

Zusammenfassung

• 1. An den im Bereich einer Pankreaswunde auftretenden Gewebsneubildungen nehmen echte Inselzellregenerate nur in einem sehr geringen Ausmaße teil. Die von Kyrle (1908) als überreichliche Inselneubildung gedeuteten Zellhaufen erweisen sich bei spezifischer Färbung als Konvolute gewucherter kleiner Ausführungsgänge.

• 2. Der Alloxandiabetes des Hundes wird durch die Pankreasresektion nicht beeinflußt. Die Konstanz im histologischen Bild der Langerhans-schen Inseln konnte durch die zweizeitige Untersuchung (Operations- und Sektionsmaterial) erneut festgestellt werden.

• 3. In den spärlichen Inselzellregeneraten sind α- und β-Zellen nachzuweisen, letztere etwas seltener und nur nach vorhergehender Schädigung durch Alloxan. Entgegen der Ansicht von Ukai (1926) können beim Hund die α-Zellen direkt aus jungen Gang-und Schaltstückepithelien entstehen und stellen entgegen der Ansicht von Ferner (1942) wohl nicht die Vorstufen der β-Zellen dar, die aus dem gleichen Mutterboden, aber selbständig zu entstehen scheinen. Die morphologische und funktionelle Selbständigkeit des α-Zellsystems wird an Hand des Schrifttums erörtert.

• 4. Die Ursache für die geschilderten Regenerationsvorgänge wird im Reiz der Wunde und der anschließenden Entzündung gesehen.

• 5. Mitosestörungen durch das Alloxan wurden nicht beobachtet.