Die Deutung von Endodyogenie und Schizogonie bei Coccidien und anderen Sporozoen

Summary

The various phases of the developmental processes of endodyogeny in Frenkelia spec. and schizogony in the coccidia Eimeria tenella from chickens and E. stiedae from rabbits were analyzed with the electron microscope. Endodyogeny and schizogony have been considered as characteristic of Toxoplasmatea and Coccidia, respectively. During endodyogeny in the metrocytes of Frenkelia spec., an eccentric intranuclear spindle appears in the apical portion of the nucleus. Two centrioles are seen in the cytoplasm near each of the tapered nuclear poles. The entire pellicle of the mother cell, with its typical layers, is used in the differentiation of the daughter cells (merozoites). The schizogony of E. tenella and E. stiedae occurs in two developmental phases. In the first, nuclear divisions occur, resulting in the formation of a number of nuclei. This multinucleate condition is terminated with the appearance of fissures which subdivide the schizont into uninucleate pieces, so-called cytomeres, which do not become entirely free. The second phase of development in schizogony is recognizable by the occurrence in each cytomere of endodyogeny, with all of its characteristic phenomena. Only the endodyogeny process, therefore, gives rise to the typical merozoite forms. The hypothesis that endodyogeny is the primary and fundamental process of asexual reproduction in the Coccidia and apparently of all Sporozoa, and that schizogony is a secondary process of reproduction, which has developed from endodyogeny, is proposed.

Zusammenfassung

Die Entwicklungsprozesse der Endodyogenie bei dem Toxoplasma-Organismus Frenkelia spec. und der Schizogonie bei dem Hühnercoccid Eimeria tenella und dem Kaninchencoccid E. stiedae wurden mit Hilfe des Elektronenmikroskops in ihren einzelnen Phasen analysiert. Im Vordergrund der Untersuchungen stand dabei die Deutung der beiden asexuellen Vermehrungsformen, die früher für die Toxoplasmatea einerseits und die Coccidien andererseits als charakteristisch galten. Während der Endodyogenie der Metrocyten von Frenkelia spec. tritt am apikalen Kernpol eine exzentrische intranukleäre Spindel auf. Im Cytoplasma werden in unmittelbarer Nähe der beiden zugespitzten Kernpole je 2 Centriolen sichtbar. Bei der Differenzierung der beiden Tochterzellen (Merozoiten) wird die gesamte Pellicula der Mutterzelle mit ihren typischen Schichten verwendet. Die Schizogonie von E. tenella und E. stiedae erfolgt in 2 Entwicklungs-abschnitten: Im 1. Abschnitt treten Kernteilungen auf, die zu einer Vielkernigkeit des Schizonten führen. Die Vielkernigkeit wird aber rasch aufgegeben, indem Spalträume entstehen, die eine Aufteilung des Schizonten in einkernige Teilstücke, sog. Cytomeren, bewirken. Diese Aufteilung führt jedoch nicht zur totalen Loslösung der Cytomeren. Der 2. Entwicklungsabschnitt der Schizogonie ist dadurch gekennzeichnet, daß in jeder einkernigen Cytomere eine Endodyogenie mit allen charakteristischen Erscheinungen abläuft. Nur der Endodyogenie-Prozeß führt also zur typischen Merozoitenform. Es wird die Hypothese aufgestellt, daß die Endodyogenie als primäre und grundlegende asexuelle Vermehrung der Coccidien und wahrscheinlich aller Sporozoen anzusehen ist und daß die Schizogonie eine sekundäre Vermehrung ist, die sich aus der Endodyogenie entwickelt hat.