Über das Zwischenhirn-Hypophysensystem von Chimaera monstrosa

Zusammenfassung

Die in kranio-kaudaler Richtung langgestreckte Hypophyse von Chimaera monstrosa besteht aus: 1. einem verdickten hinteren, 2. einem mittleren und 3. einem schmalen vorderen Teil. Ferner ist 4. eine seit Kolmer (1923) bekannte Rachendachhypophyse regelmäßig vorhanden.

• 1. In dem hinteren Teil der Hypophyse (Neurohypophyse) befinden sich zahlreiche Nervenzellen, in derer Cytoplasma außer Nissl-Schollen Granula enthalten sind, die sich mit Aldehyd-Fuchsin oder Chromalaunhämatoxylin anfärben lassen. Diese Zellen lagern besonders dicht um die weitlumigen Sinusoidkapillaren und entsenden je einen von Granula erfüllten Fortsatz zur Gefäßwand. In und zwischen den Ausläufern kommen Kolloidkügelchen vor.

  Die innerhalb der Neurohypophyse gelegenen sekrethaltigen Nervenzellen dürften dem Nucleus praeopticus entsprechen, der sich im Hypothalmus der untersuchten Exemplare von Chimaera monstrosa nicht nachweisen ließ.

  Der dünne Tractus hypothalamo-hypophyseus besteht aus Gomori-negativen Fäserchen, die aus den kleinen Nervenzellen des vorderen Tubergebietes hervorgehen. Er bildet in der Neurohypophyse ein lockeres Fasergeflecht, dessen Ausläufer die Sinuswand erreichen.

• 2. In dem mittleren Teil der Hypophyse kommen außer chromophoben Zellen an den Sinusoidkapillaren liegende azidophile Zellen vor.

• 3. Der vordere Teil des Organs ist durch zylindrische Zellen gekennzeichnet, die Aldehyd-Fuchsin bzw. Chromalaunhämatoxylin festhalten und positive Perjodsäure-Schiff-Reaktion geben.

• 4. Die in der Gaumensubmucosa regelmäßig ausgebildete Rachendachhypophyse wird durch ein Knäuel von Epithelrohren verkörpert, deren mehrschichtiges Zylinderepithel keine deutlichen Zeichen sekretorischer Tätigkeit aufweist. Eine Epithelverbindung dieses Organs mit dem rostralen Abschnitt der Hypophyse wird beschrieben.