Zusammenfassung
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1.
Es wird über Erfahrungen berichtet, die bei Untersuchungen auf embryotoxische Wirkungen mit unserer Methodik gemacht wurden. Die Untersuchungen wurden an über 8000 Rattenfeten von über 1000 behandelten und unbehandelten Muttertieren vorgenommen.
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2.
Eine embryotoxisch wirkende Substanz kann Fruchttod, Retardierung der embryonalen und fetalen Entwicklung oder Mißbildungen (= teratogene Wirkung) verursachen.
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3.
Um zu beurteilen, ob eine Substanz embryotoxisch wirkt, muß festgestellt werden, was eine unwesentliche Abweichung von der Norm, eine Retardierungserscheinung und eine Mißbildung ist.
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4.
Die Retardierungserscheinungen und die Mißbildungen werden besprochen, bildlich dargestellt und diskutiert.
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5.
Der von uns verwendete Rattenstamm FB 30 ist praktisch frei von spontanen Mißbildungen. Trotzdem gelang es, mit teratogenen Einflüssen fast sämtliche bekannten Mißbildungen bei Rattenfeten zu erzeugen.
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6.
Die von uns veröffentlichte Methodik ist demnach geeignet, um Substanzen oder andere Einflüsse auf embryotoxische Wirkungen zu prüfen.
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Mit 36 Textabbildungen, davon 4 farbigen
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Lorke, D. Embryotoxische Wirkungen an der Ratte. Naunyn - Schmiedebergs Arch 250, 360–382 (1965). https://doi.org/10.1007/BF00258529
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00258529