Diurese, Filtration und Sekretion der Niere unter dem Einfluß verschiedener Pharmaka

Zusammenfassung

1. An weiblichen Hunden wurde unter den Bedingungen der Grunddiurese nach intravenöser Injektion von theophyllinfreiem Salyrgan in einer schwellennahen Dosierung eine Vermehrung der Wasser- und Chloridausscheidung erzielt.

2. Hohe Dosen Atropin hemmen auch bei wiederholter Verabreichung die Salyrganwirkung nicht, sondern verstärken sie in einem großen Teil der Fälle in bezug auf Intensität und Dauer. Das Chlorid wird verhältnismäßig noch stärker ausgeschieden.

3. Atropin wirkt beim Hund unter den Bedingungen der Grunddiurese fördernd auf die Wasser- und Chloridausscheidung.

4. Aus diesen Befunden wird geschlossen, daß Salyrgan in Übereinstimmung mit der Ansicht anderer Autoren durch Verminderung der Rückresorption wirksam ist. Im Gegensatz zur Wasserdiurese, an der nach unserer Auffassung die Sekretion beteiligt ist, läßt sich eine solche für Salyrgan nicht nachweisen. Der Atropintest hat sich als spezifisch erwiesen und ermöglicht eine Gruppierung der Diuretika.

5. An Ratte und Maus ließ sich durch theophyllinfreies Salyrgan und Novurit bei verschiedenen Belastungen keine Wirkung auf Wasser- und Chloridausscheidung erzielen. Auf die Sonderstellung der Ratte im Diureseversuch wird hingewiesen.