Strophanthinwirkungen auf die Rattenniere bei histochemischer Darstellung der Funktion

Zusammenfassung

Die extrakardiale Wirkung des k-Strophanthins auf die Rattennierewurde in 29 Tierversuchen geprüft unter Verwendung der histochemischen Darstellung der Nierenfunktionen. Im Vordergrund der Untersuchungen stand die Frage der diuresefördernden Wirkung des k-Strophanthins und die des nierenspezifischen Angriffspunktes dieses Pharmakons.

Für kleine Strophanthindosen (0,05 mg/kg) konnte eine diuresefördernde Wirkung im Sinne einer Glomerulusdiurese nachgewiesen werden.

Die therapeutische nierenwirksame Dosis beträgt den 100. Tell derherztoxischen Dosis, liegt jedoch bereits dicht an der Grenze der Toxizitiät bei anderen Tierarten.

Dosen yon 1,0 mg/kg und höher verursachen eine Diuresehemmung. Diediuresehemmende Wirkung des Stoffes kann aus der Durchblutungsdrosselung, die im histochemischen Bild erkenntlich ist, geschlossen werden.

Als Ursache für die verzögerte Diuresewirkung bei der Wasserdiuresekonnte im Sektionsbefund ein durch Strophanthin ausgelöster Pylorospasmus und eine dadurch bedingte Verzögerung der Magenentleerungnachgewiesen werden. Dieser Pylorospasmus 1öst sich nach Abklingen derStrophanthinwirkung und erklärt somit die verzögert auftretende Diurese.

Die extrakardialen Wirkungen auf Niere, Magen-Darm-Kanal undZentralnervensystem treten bereits in einem Dosierungsbereich auf, indem Herzwirkungen an der digitalisunterempfindlichen Ratte mit Sicherheit ausgeschlossen werden kännen. So ermäiglicht gerade die spezifischeUnterempfindlichkeit des Rattenherzens gegenüber Digitalisstoffen denNachweis einer nur geringen extrakardialen Digitaliswirkung.

Dutch das angewandte Verfahren der histochemischen Funktionsdarstellung der Niere konnten die Freyschen Durchblutungsbilder derjeweiligen Nierenfunktion (Wasserdiurese, Glomerusdiurese und Diuresehemmung) bestätigt werden.