Die „cortinähnliche“ Wirkung des g-Strophanthins

Zusammenfassung

An normalen Kaninchen bewirkten höhere Dosen des Strophanthins eine Steigerung des Blutchlorid-, Natrium- und Zuckerspiegels und eine Erniedrigung der Plasmakaliumkonzentration. An normalen Hunden wird der Chlorid- und Natriumgehalt des Blutes auf Strophanthin erhöht, der Kaliumgehalt des Plasmas gesenkt. Die mit dem Harn ausgeschiedenen Natriummengen sanken nach Strophanthinbehandlung ab und gleichzeitig nahm die Kaliumausscheidung stark zu. Im Lichte dieser auf den Salzhaushalt entfaltenen Strophanthinwirkungen scheint uns die Feststellung von Zwemer — daß das Strophanthin allein imstande ist, adrenalektomierte Tiere am Leben zu erhalten — gut begründet zu sein. Solange aber experimentelle Beobachtungen fehlen, ob das Strophanthin den Salzhaushalt normaler und die Lebensdauer adrenalektomierter Tiere — wie das Nebennierenrindenhormon — durch die Phosphorylierungsprozesse beeinflußt, sind wird nicht berechtigt, über „cortinähnliche“ Wirkung von Herzglykosiden zu sprechen.

Summary

Experiments on rabbits and dogs have shown, that by administration of g-strophanthin the potassium concentration of blood decreases, that of sodium increases. Accordingly, a reduced amount of sodium and an increased amount of potassium has been found in the urine. The blood chlorid and sugar level of rabbits is augmented by g-strophanthin. The hyperchloremy in dogs is less pronounced and the blood sugar level tends to decline. Because of the unstability of chloride excretion it was impossible to ascertain any charakteristic changes in the chloride content of the urine on g-strophanthin administration. The action of g-strophanthin on the salt metabolism seems to corroborate the view of Zwemer et al that on adrenalectomized animals the life prolonging effect of g-strophanthin is based on its cortin like action.