Zusammenfassung
1. Tyramin wird durch Antihistaminica an der Rinderkarotis schwächer als Histamin, aber stärker als Adrenalin gehemmt. Noradrenalin und Sympatol verhalten sich wie Adrenalin.
2. Am Meerschweinchendarm wirken Antistin und Neoantergan auf Tyramin genau so stark wie auf Histamin, Synopen und Pyribenzamin schwächer als auf Histamin hemmend. Im Vergleich zu Azetylcholin wird Tyramin stärker gehemmt.
3. Die Zwischenstellung des Tyramins zwischen Histamin und Adrenalin hinsichtlich der Beeinflußbarkeit durch A. H. wird durch die Papaverinwirkung aufgeklärt. Dieses wirkt auf Tyramin an der Karotis stärker als auf Histamin und Adrenalin. Gegenüber Atropin steht Tyramin am Meerschweinchendarm zwischen Azetylcholin und Histamin, und zwar näher an Azetylcholin.
4. Die Befunde beweisen, daß das Tyramin eine besondere Empfindlichkeit gegenüber den unspezifischen spasmolytischen Einflüssen besitzt, wie sie sowohl das Papaverin als auch die A. H. und Atropin (letztere neben ihrer spezifischen Wirkungskomponente) ausüben. Es besteht insbesondere kein Zusammenhang zwischen histaminolytischer und tyraminolytischer Wirkung der A. H.
Literatur
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Buchholz, R., Hahn, F. & Plester, D. Über die tyraminhemmende Wirkung der Antihistaminica. Naunyn - Schmiedebergs Arch 212, 189–194 (1951). https://doi.org/10.1007/BF00244975
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