Zusammenfassung
In einem berühmten Kapitel seines Buches Principles of Psychology bringt William James eine Analyse unseres Wirklichkeitssinnes.1 Wirklichkeit, stellt er fest, bedeutet ganz einfach ein Verhältnis zu unserem emotionalen und tätigen Leben. Der Ursprung aller Wirklichkeit ist subjektiv; was immer unser Interesse erweckt und anregt, ist wirklich. Ein Ding als wirklich zu bezeichnen bedeutet, daß dieses Ding in einer bestimmten Beziehung zu uns steht.,,Das Wort,wirklich’ ist kurzum ein Sinnhorizont.“2 Es ist unsere erste und ursprüngliche Regung, die Wirklichkeit all dessen, was uns in den Sinn kommt, zu bezeugen - solange kein Widerspruch eintritt. Doch gibt es mehrere, wahrscheinlich sogar unendlich viele Wirklichkeitsbereiche, von denen ein jeder eine eigene und gesonderte Daseinsweise hat. James nennt sie,,sub-universa“ (sub-universes) und führt die Welt der Sinne oder der physischen Dinge (als die ausgezeichnete Wirklichkeit), die Welt der Wissenschaft, die Welt„idealer Beziehungen“, die Welt der„Stammesidole“, die verschiedenen übernatürlichen Welt en der Mythologie und Religion, die verschiedenen Welten individueller Meinung sowie die Welten des reinen Wahnsinns und der Hirngespinste als Beispiele an.3
„On Multiple Realities“, in: Philosophy and Phenomenological Research, 5, 533–576, 1945. (B.L.)
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© 1971 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Schütz, A. (1971). Über die Mannigfaltigen Wirklichkeiten. In: Gesammelte Aufsätze. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-2858-5_9
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