Zusammenfassung
Der Münchener Phänomenologe Alexander Pfänder wollte nach seiner vorzeitigen Emeritierung eine Einleitung in die Philosophie und Phänomenologie schreiben. Pfänder beabsichtigte, darin die Summe seines Denkens zu bringen. Eine langjährige Krankheit verhinderte jedoch die Vollendung des Werks, so daß Herbert Spiegelberg es posthum nur als Fragment herausgeben konnte.1 Pfänders Schrift basiert auf der Vorlesung „Einleitung in die Philosophie“, die er sechzehnmal in München las.2 Im Vorwort des geplanten Buchs schreibt Pfänder am 20. Mai 1935: „Unter Phänomenologie versteht man heute noch Verschiedenes. Es wird sich im Laufe der Darlegungen ein bestimmter Begriff der Phanomenologie als der selbstverständlichen Grundlage der Philosophie herausstellen. Dieser, zuweilen die ‘Münchener Phänomenologie’ genannt, soil also im folgenden geklärt werden, sodaß diese Darstellung zugleich eine Einführung in die Phänomenologie und deren Rechtfertigung sein wird.“3 Aufgrund dieser Aussage hat man wiederholt die Auffassung vertreten, daß der Begriff „Münchener Phänomenologie“ von Pfänder stamme.4 Vor einer Stellungnahme dazu sei Pfänders Aussage zunächst einmal analysiert. Pfänder konstatiert, daß es verschiedene Richtungen innerhalb der phänomenologischen Bewegung gibt.
Herrn Professor Karl Schuhmann danke ich aufrichtig für seinen Rat und seine Hilfe bei der Abfassung dieses Artikels.
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Literatur
Alexander Pfander, Philosophie auf phanomenologischer Grundlage. Einleitung in die Philosophie und Phanomenologie, München 1973 (im weiteren zitiert als: Philosophie).
Herbert Spiegelberg in: Philosophie, S. 15 f
H. Spiegelberg, The Phenomenological Movement. A Historical Introduction, Vol. I, The Hague 19712, S. 182
Jacques Maritain, Distinguer pour unir ou les degres du savoir, Paris 1932, S. 195
Franz Josef Brecht, Bewufitsein und Existenz. Wesen und Weg der Phanomenologie, Bremen 1948, S. 42, Anm. 2
Aloys Wenzl, „Hundert Jahre philosophische Tradition in München“, in: Geistige Welt Ü (1947/48), S. 45, vgl. S. 47
Wilhelm Keller, „Aufnahme und Verarbeitung neuerer deutscher philosophischer Stromungen in der Schweiz“, in: Geistige Welt Ü (1947/48), S. 143
Joseph Duss, Die Phänomenologie Alexander Pfänders (Die ‘ Munchener Phanomenologie’), Lizentiatsthese Lowen 1955
Alexander Pfanders, Phil. Diss. Lowen 1957. Beide Arbeiten sind ungedruckt
Helmut Kuhn, Eberhard Ave-Lallemant und Reinhold Gladiator (hrg.), Die
Munchener Phanomenologie, Den Haag 1975
Max Scheler, Die deutsche Philosophie der Gegenwart. Zusatze aus den nachgelassenen Manuskripten (Gesammelte Werke, Band 7), Bern und München1973, S. 328
Carl Guttler, Psychologie und Philosophie, Ein Wort zur Verstandigung, München 1896, S. 3 f
„BewuBtsein und Gegenstande“, in: Psychologische Untersuchungen I (1905), S. 1–203
Alexis Woden, Zur Kritik der Transzendentalpsychologie, Phil. Diss. München 1909, S. 62
Ernst Bischoff, Die Bedingungen der psychischen Energie, Phil. Diss. München 1906, S. 11.
Willy Haas, Uber Echtheit und Unechtheit von Gefuhlen, Phil. Diss. München 1910, S. 7.
Zitiertnach K. Schuhmann, Husserl über Pfander, S. 71
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Smid, R.N. (1982). „Münchener Phänomenologie“ — Zur Frühgeschichte Des Begriffs. In: Spiegelberg, H., Avé-Lallemant, E. (eds) Pfänder-Studien. Phaenomenologica, vol 84. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-009-7442-5_7
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