Zusammenfassung
„Die Kinder sind bewegungsärmer geworden. Ich unterrichte seit 1967 (Sport, C.A.) und habe beobachtet, daß der natürliche Bewegungsdrang nicht mehr vorhanden ist. Diesen müssen wir erst herausarbeiten.(...) Jungen sind geschickter als Mädchen..., wenn es aber um den Weitwurf geht. sind auch bei den Jungen schon viele bewegungsgehemmte Schüler dabei, die die Technik des Weitwerfens nicht mehr zeigen können. Während in früheren Zeiten den Schülern die Technik des Weitwurfs verbessert werden konnte, denn die Grundlagen waren schon da. Jetzt sieht es so aus, daß sie nicht in der Lage sind, den Ball in natürlicher Weise im Kernwurf, das heißt ein Wurf am Ohr vorbei, zu werfen, sondern der Arm bleibt gestreckt, wird im Ellenbogen nicht mehr gebeugt, oder der Ball wird von unten geworfen. Die Bewegungen des Kernwurfs müssen (heutzutage, C.A.) erst erlernt werden. (...) Beim Laufen ist dies ebenfalls zu merken, die Schüler sind in ihrer Bewegung nicht fließend genug. Sie müssen erstmal lernen, daß sie zwei Arme haben und zwei Beine haben, die sie alle bewegen können. (...) Das freie Spiel draußen ist verkümmert, bei Mädchen und bei Jungen, aber verstärkt bei Mädchen. Das war, allgemein betrachtet, früher nicht so. Die einfachsten Fortbewegungsarten wie Gehen, Springen, Hüpfen, Rückwärtslaufen müssen in der Schule geübt werden, auch in der vierten Klasse noch.“ (Sportlehrerin einer vierten Grundschulklasse in einem Berliner Innenstadtquartier).
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Ahrend, C. (1997). Lehren der Straße. Über Kinderöffentlichkeiten und Zwischenräume. In: Ecarius, J., Löw, M. (eds) Raumbildung Bildungsräume. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11236-5_9
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