Zusammenfassung
Eine zentrale Frage des vorliegenden Bandes ist die nach der Integration oder Kohäsion der Führungsschicht im vereinigten Deutschland. Bevor diese Frage an Werthaltungen und politischen Einstellungen, Kontaktmustern und Kooperationsverhalten untersucht wird, erscheint es sinnvoll zu betrachten, welche soziodemographischen Merkmale die Personen besitzen, die hier als Funktionseliten untersucht werden. Das erklärt zum einen, welche Voraussetzungen für Elitenintegration auf der Ebene dieser strukturellen Merkmale existieren. Zum anderen dienen die meisten der im folgenden zu untersuchenden Charakteristika auch als erklärende Einflüsse in weiterführenden Modellen z.B. von politischen Einstellungen.
Ich danke Bernhard Weßels und Carsten Zelle für fruchtbare Kommentare zu einer früheren Fassung dieses Beitrages.
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Literatur
Siehe zum Vergleich von Bildung und sozialer Herkunft zwischen Eliten und Bevölkerung Schnapp ‘Chancengleichheit’ in diesem Band.
Siehe auch Rebenstorf: ‘Karrieren’ in diesem Band. Hier wird das Problem der Entstehung einer gemeinsamen Sprache, einer „common language” erörtert.
Dissimilaritäts- oder Differenzindex (Duncan-Index of Dissimilarity, Duncan/Duncan 1955): Der Index mißt die Ungleichheit zweier Verteilungen auf einer gleichen Nominalskala. Die Differenzbeträge zwischen den Kategorien werden addiert und die Summe durch 2 geteilt. Der Ungleichheitsindex ist zwischen 0 (kein Unterschied der Verteilungen) und 100 (völlige Verschiedenheit der Verteilungen) gebunden.
An dieser Stelle sei nochmals ausdrücklich daraufhingewiesen, daß im vorliegenden Text strukturelle Voraussetzungen horizontaler Integration der Eliten untersucht werden. Diese können im Widerspruch zu dem stehen, was aus Sicht der vertikalen Integration von Elite und Bevölkerung als wünschenswert und funktional erscheint (vgl. Etzioni-Halevy 1993: 107). Auf diese Probleme kann an dieser Stelle jedoch nicht eingegangen werden.
Die Operationalisierung wurde anhand des Dienstklassekonzeptes von Goldthorpe (1980) vorgenommen (siehe Schnapp ‘Chancengleichheit’ in diesem Band).
Illustrativ hierzu auch Abbildung III-1 in Schnapp ‘hancengleichheit’in diesem Band. Das Punktebündel für 1995 liegt dort wesentlich enger beieinander als das für 1981, auf diese Weise die größere soziale Homogenität widerspiegelnd.
Es ist hier nicht relevant, ob die in der Bundesrepublik Deutschland vorliegende Konfliktstruktur eher eine religiöse oder eine konfessionelle Konfliktlinie enthält, wie es jüngst wieder von Wolf (1996) thematisiert wurde. Diese Unterscheidung gewinnt erst in einem Vergleich von Elite und Bevölkerung an Bedeutung. Das trifft auch auf die Frage nach der als überkommen beschriebenen Unterrepräsentation der Katholiken in den Eliten zu (vgl. Hoffmann-Lange 1992: 134 ff.).
Personen, die sich einer anderen Religionsgemeinschaft zugehörig fühlen, werden in dieser Tabelle nicht berücksichtigt. Sie machen 1 Prozent der befragten Führungspersonen aus.
Hier wurden lediglich Führungskräfte westdeutscher Herkunft betrachtet, weil die räumliche Struktur des bundesdeutschen Universitätssystems als föderale Struktur untersucht werden soll.
Über die Mobilität vom Schulort, also in der Regel dem Wohnort der Eltern, zum Universitätsort können keine Angaben gemacht werden, weil eine entsprechende Frage nicht im Fragebogen enthalten war.
Von den befragten Staatssekretären gaben 57 Prozent, von den Abteilungsleitern 46 Prozent und von den Unterabteilungsleitern 35 Prozent an, Mitglied der CDU/CSU zu sein. In den drei Gruppen gaben 21, 43 und 41 Prozent der Befragten an, nicht Mitglied einer Partei zu sein.
Rotary Club, Lion’s International, Freimaurer Logen usw.
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Schnapp, KU. (1997). Soziodemographische Merkmale der bundesdeutschen Eliten. In: Eliten in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09920-8_5
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