Zusammenfassung
Der Risikobegriff hat derzeit in der öffentlichen Diskussion wie in der Sozialforschung Hochkonjunktur. Ulrich Beck hat sogar den Übergang von der klassischen Industriegesellschaft in die „Risikogesellschaft“ postuliert. Die Produktion von Risiken, die sich in einem frühen Stadium noch als Nebenwirkungen hätten legitimieren lassen, gewinne in den politischen und sozialen Auseinandersetzungen der Risikogesellschaft eine neue und zentrale Bedeutung (vgl. Beck 1986: 17). Charles Perrow argumentiert, daß die beim Einsatz moderner Technologien auftretenden Risiken angesichts der Komplexität der (technischen und organisatorischen) Systeme zwangsläufig zu Katastrophen führen müßten (Perrow 1984). Kennzeichen der Risikogesellschaft ist aber nicht unbedingt die Höhe der uns umgebenden Gefahren, denen Menschen ja immer schon und — wie sich aus der Verlängerung der Lebensdauer ablesen läßt — früher vielleicht stärker als heute ausgesetzt waren. Als charakteristisches Merkmal der Risikogesellschaft wird vielmehr angeführt, daß Gefahren zunehmend nicht mehr als unbeeinflußbar hingenommen, sondern als kalkulierbar und gestaltbar problematisiert werden (vgl. z. B. Evers / Nowotny 1987; Luhmann 1991b).
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Peters, H.P. (1994). Risikokommunikation in den Medien. In: Merten, K., Schmidt, S.J., Weischenberg, S. (eds) Die Wirklichkeit der Medien. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09784-6_16
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Print ISBN: 978-3-531-12327-1
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