Zusammenfassung
Einen Schwerpunkt der kriminalpolitischen Debatte der 1990er Jahre bildete die Diskussion um das Sicherheitsgefühl der Bundesbürger. Nicht mehr nur die (quasi-)objektive Kriminalitätslage stand im Vordergrund, sondern die Angst der Bürger vor dem Verbrechen, ihre Furcht vor Viktimisierung und ihre Sorge, wohin angesichts der Kriminalität der Staat und die Gesellschaft treiben. Ob in den Wahlkampfreden der Politiker, der Öffentlichkeitsarbeit der Polizei, den vielfältigen Kriminologischen Regionalanalysen oder der Berichterstattung der Print- und audio-visuellen Medien — der Mensch als potentielles Kriminalitätsopfer und als in seinem Sicherheitsgefühl gestörter Bürger wurde thematisiert. Doch es blieb nicht nur bei der verbalen Hervorhebung, dass dem bürgerschaftlichen Sicherheitsgefühl mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden solle. Mit (i.d.R. kommunalen) Sicherheitsnetzen, Ordnungspartnerschaften und Kriminalpräventiven Räten sollten auch institutionelle Voraussetzungen geschaffen werden, das Sicherheitsgefühl positiv zu beeinflussen.
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Frevel, B. (2003). Polizei, Politik und Medien und der Umgang mit dem bürgerschaftlichen Sicherheitsgefühl. In: Lange, HJ. (eds) Die Polizei der Gesellschaft. Studien zur Inneren Sicherheit, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09756-3_18
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