Zusammenfassung
Im Jahre 1930 erschien das Thema “öffentliche Meinung” erstmals als Schwerpunkt auf der Tagesordnung eines Treffens deutscher Soziologen, anlässlich des Siebenten Deutschen Soziologentages in Berlin, der wichtigsten Fachkonferenz der jungen Universitätsdisziplin. Schon damals wurde die Zweischneidigkeit des Untersuchungsgegenstandes offenkundig: “Öffentliche Meinung” und “Öffentlichkeit” werden in den Sozialwissenschaften zugleich als Analysegegenstand und normatives Konzept gehandhabt. Öffentliche Meinung ist — referiert man auf die so genannte “rationalistische” Tradition — ein demokratietheoretisches, damit per se normativ geladenes Konzept.
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Averbeck, S. (2000). Zerfall der Öffentlichkeit? Sozialwissenschaftliche Diagnosen in der Zeit der Weimarer Republik. In: Jarren, O., Imhof, K., Blum, R. (eds) Zerfall der Öffentlichkeit?. Mediensymposium Luzern, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07953-8_7
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