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Funktionen frontaler Strukturen

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Neuropsychologie

Part of the book series: Springer-Lehrbuch ((SLB))

Zusammenfassung

Das Frontalhirn ist sowohl funtionell als auch anatomisch in verschiedene, miteinander interagierende, Teilgebiete gegliedert (s. Abb. 40.1). Traditionell werden motorische, prämotorische, präfrontale und frontal-limbische Sektoren unterschieden. Die Grenzen dieser Areale sind unscharf und anhand makroskopisch-anatomischer Merkmale schwer zu ziehen. Die genannten Gebiete unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihrer Zytoarchitektonik und ihrer Faserverbindungen zu anderen Hirnstrukturen. Es liegt nahe — und viele Untersuchungen bestätigen dies — dass die unterschiedlichen Strukturen und Verschaltungen mit verschiedenen Funktionen assoziiert sind. Wie bereits im vorangegangenen Kap. 40 dargestellt, ist der frontale Kortex besonders intensiv und reziprok mit anderen Hirnregionen verschaltet. Schon aus dieser anatomisch besonderen Situation heraus erscheint es naheliegend, dass das Frontalhirn die Informationsflüsse aus dem sensorischen und motorischen System sowie somatische Einflüsse vom „milieu interne“ integriert. Es scheint, als befinde sich der frontale Kortex auf der obersten Hierarchieebene sowohl des sensorischen als auch des motorischen Systems (Fuster 1997, 2000). Dennoch muss man mit einer zu strikten hierarchischen Sichtweise Vorsicht walten lassen, denn die dem Frontalhirn zugeschriebenen Funktionen sind nicht allein sein Produkt, sondern resultieren aus dem Zusammenwirken vieler Teile eines frontoposterioren Netzwerkes. Zweifellos nimmt das Frontalhirn Einfluss („top down“), wird aber im Gegenstrom („bottom up“) in gleicher Weise von all den anderen Hirnregionen, mit denen es verknüpft ist und die wiederum indirekt Verbindungen zum Körper und zur Umgebung des Organismus herstellen, beeinflusst. So ist das Frontalhirn eine besonders gewichtige, komplex konfigurierte Komponente eines zerebralen Funktionskreislaufes, in dem es nach seiner Instantiierung keinen Anfang und kein Ende, kein Oben und kein Unten gibt.

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© 2003 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Ullsperger, M., von Cramon, D.Y. (2003). Funktionen frontaler Strukturen. In: Karnath, HO., Thier, P. (eds) Neuropsychologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08957-6_42

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