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Einstellungen zur Demokratie in Thüringen: Analysen zu Stabilität und Wandel aus der Langzeitperspektive des Thüringen-Monitors

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Rechtsextremismus, Demokratiebildung, gesellschaftliche Integration

Zusammenfassung

In welchem Ausmaß unterstützen Thüringer Bürger*innen das politische System der Bundesrepublik Deutschland und von welchen Faktoren hängt diese Unterstützung ab? Welchen Mustern von Stabilität und Wandel unterlagen die zentralen Einstellungen zur Demokratie darüber hinaus seit dem Jahr 2000 im Zeitverlauf? Unter Verwendung von Zeitreihendaten des Thüringen-Monitors – einer Langzeituntersuchung zur politischen Kultur im Freistaat Thüringen – wird gezeigt, dass die Staatsidee der Demokratie über einen bemerkenswert hohen Rückhalt verfügt und dass die an kurzfristigeren Trends ausgerichtete Demokratiezufriedenheit insgesamt einen positiven Trend aufweist. Letztere wird insbesondere vom Vertrauen in die Bundes- und Landesregierung, von dem Selbstwirksamkeits- und Deprivationsgefühl sowie von der Bewertung der Deutschen Einheit beeinflusst.

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Notes

  1. 1.

    Im deutschen Kontext sind insbesondere die Arbeiten von Westle (1989), die die Objektdimension um den Aspekt des politischen Outcomes erweiterte, und Fuchs (1989), welcher die Unterstützungsformen mit spezifischen Handlungsorientierungen (expressiv, moralisch, instrumentell) verknüpfte, richtungsweisend.

  2. 2.

    Die Unterstützung von Institutionen als diffuse Form der politischen Unterstützung wird im Thüringen-Monitor nicht erhoben.

  3. 3.

    Die Items werden im Thüringen-Monitor wie folgt konstruiert: DEMOKRATIEUNTERSTÜTZUNG (Was würden Sie, im Vergleich zu anderen Staatsideen, zur Demokratie sagen? Stimmen Sie der Aussage „Die Demokratie ist die beste aller Staatsideen“ voll und ganz zu, überwiegend zu, lehnen sie die Aussage überwiegend ab oder lehnen Sie sie völlig ab?); DEMOKRATIEZUFRIEDENHEIT (Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie – alles in allem – mit der Demokratie, so wie sie in Deutschland in der Praxis funktioniert? Sind Sie sehr zufrieden, ziemlich zufrieden, ziemlich unzufrieden oder sehr unzufrieden?); INSTITUTIONENVERTRAUEN (Ich lese Ihnen jetzt eine Reihe von öffentlichen Einrichtungen vor. Sagen Sie mir bitte bei jeder, ob Sie ihr voll und ganz vertrauen, weitgehend vertrauen, teilweise vertrauen, eher nicht vertrauen oder gar nicht vertrauen? Wie ist das mit … der Bundesregierung?, der Landesregierung?, den Gerichten?, der Polizei?).

  4. 4.

    Anzumerken ist jedoch, dass im Jahr 2009 keine Erhebung des Thüringen-Monitors durchgeführt wurde.

  5. 5.

    Das Item wurde im Thüringen-Monitor wie folgt konstruiert: INDIVIDUELLE FINANZIELLE SITUATION: Wenn Sie jetzt an Ihre eigene finanzielle Situation denken, ist Ihre persönliche finanzielle Situation sehr gut, gut, weniger gut oder schlecht?

  6. 6.

    Die Analyse beruht für den Zeitraum von 2003–2019 auf insgesamt 14 Regressionsmodellen, die auf einer methodisch identischen und damit inhaltlich vergleichbaren Modellierung beruhen (vgl. auch Kap. 3). Zum Zwecke der besseren Lesbarkeit sind in Tab. 2 nur statistisch signifikante standardisierte Effektkoeffizienten dargestellt.

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Hebenstreit, J., Fürnberg, O., Reiser, M. (2022). Einstellungen zur Demokratie in Thüringen: Analysen zu Stabilität und Wandel aus der Langzeitperspektive des Thüringen-Monitors. In: Beelmann, A., Michelsen, D. (eds) Rechtsextremismus, Demokratiebildung, gesellschaftliche Integration. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35564-7_4

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