Zusammenfassung
Der Beitrag geht der Frage nach, wie die Soziale Arbeit einst aus der Abgrenzung zur Praxis ihre wissenschaftliche Identität entwickelt und welche Rückwirkungen das aktuelle Wachstum dualer Studiengänge auf Disziplin und Profession der Sozialen Arbeit hat. In einem ersten Schritt wird die historische Entwicklung der Sozialen Arbeit skizziert, wobei deutlich wird, dass mit dem starken Ausbau der Hochschulstudiengänge der Sozialen Arbeit/Sozialpädagogik im 20. Jahrhundert auch eine Entkoppelung von Ausbildungs- und Beschäftigungssystem stattfand. In einem zweiten Schritt wird die Frage erörtert, ob der derzeit zu beobachtende Ausbau dualer Studiengänge zu einer neuen Annäherung von Ausbildung und Praxis führen könnte – auf einem neuen Niveau. Zu klären sind allerdings die Bedingungen, die duale Studiengänge erfüllen müssen, damit deren Wissenschaftlichkeit nicht gefährdet wird.
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Rauschenbach, T. (2020). Sozialpädagogik an drei Orten. In: Cloos, P., Lochner, B., Schoneville, H. (eds) Soziale Arbeit als Projekt. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27606-5_13
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