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Ökonomisierung der Weiterbildung – eine Diagnose zur Erklärung von differenzierten Geschäfts- und Einkommenslagen?

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Das Personal in der Weiterbildung

Zusammenfassung

Im Beitrag werden die empirischen Befunde von acht explorativen Betriebsfallstudien bei außerbetrieblichen Weiterbildungsanbietern vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen die Geschäfts- und Einkommenslagen in verschiedenen Weiterbildungsfinanzierungssegmenten respektive der Faktoren, die diesbezügliche Differenzen nach Ansicht der Anbieter und des Personals hervorgerufen haben und erklären. Hiermit sollen erste empirische Antworten auf die Frage gegeben werden, ob und inwieweit die interessenpolitisch immer wieder vorgebrachte These zutrifft, wonach die schlechteren Geschäfts- und Einkommenslagen in der staatlich finanzierten Weiterbildung primär als Kausalfolge einer Ökonomisierung der Weiterbildung angesehen werden können.

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Notes

  1. 1.

    Zum Projektkonsortium gehörten das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE), das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und die Universität Duisburg-Essen (UDE). Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf acht Betriebsfallstudien, die vom Projektpartner UDE durchgeführt wurden. Zu den projektbeteiligten Personen an der UDE gehörten: Rolf Dobischat, Marcel Fischell, Anna Rosendahl, Julia Alfänger, Arne Elias und Robert Cywinski.

  2. 2.

    Eine Zusammenfassung der hier thematisierten acht BFS sowie sechs weiterer im gleichen Projekt realisierter Fallstudien findet sich bei Rosendahl und Lencer (2016).

  3. 3.

    Das Selektionskriterium überwiegend knüpft an den wbmonitor von BIBB/DIE und die dort vorgenommene Unterteilung der Weiterbildungsanbieter nach Hauptfinanzierungsquellen an. Überwiegend ist damit gleichbedeutend mit Anbietern, die ihre Einnahmen zu mindestens 50 % aus einer der genannten Finanzierungsquellen beziehen.

  4. 4.

    Die Fallstudien umfassten 1) leitfadengestützte offene Experteninterviews mit zehn Vertretern der Geschäftsleitung, mit sieben Angestellten der mittleren Leitungsebene bzw. in einer Stabstellenposition sowie mit sechs angestellten bzw. freiberuflichen Lehrkräften ohne Führungsverantwortung. Die Interviews dauerten pro Person in der Regel zwischen 60 und 120 min und wurden – sofern die Zustimmung des zu Interviewenden vorlag – elektronisch aufgezeichnet, danach wörtlich transkribiert, anschließend formalsprachlich fehlerbereinigt und vollständig anonymisiert. 2) wurden anonymisierte standardisierte Fragebögen zur Erfassung prägnanter institutioneller und persönlicher Eckdaten verwendet. 3) wurden bei Bedarf Dokumentenanalysen vorgenommen, bspw. von vorliegenden Geschäftsberichten, der Webauftritte, von Dokumenten, die dem Projektteam durch die Fallunternehmen bereitgestellt wurden, sowie Informationen Dritter (z. B. Presseberichte, Zeitungsartikel etc.).

  5. 5.

    vgl. dazu auch den Beitrag von Knuth in diesem Band.

  6. 6.

    Diese Schwerpunktsetzung knüpft an vorliegende empirische Befunde an, denen zufolge das Brutto- und nicht das Nettoeinkommen ein geeigneter Indikator der Einkommenslage verschiedener Erwerbsgruppen markiert (vgl. dazu Dobischat et al. 2010; Alfänger et al. 2016).

  7. 7.

    Im Folgenden bezieht sich der Terminus Hauptberuf bzw. hauptberuflich auf Erwerbstätige, die mindestens 50 % ihres Einkommens mit der Weiterbildungstätigkeit bestreiten und mehr als die Hälfte ihrer Gesamtarbeitszeit dafür aufwenden. Personen, auf die diese Merkmale nicht zutreffen, werden als Nebenberufler eingeordnet.

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Rosendahl, A. (2018). Ökonomisierung der Weiterbildung – eine Diagnose zur Erklärung von differenzierten Geschäfts- und Einkommenslagen?. In: Dobischat, R., Elias, A., Rosendahl, A. (eds) Das Personal in der Weiterbildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17076-9_12

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