Zusammenfassung
Ausgehend von der wissenssoziologischen Annahme, dass es kein voraussetzungsloses Wissen gibt, plädiert dieser Beitrag für Theorien als organisierendes Prinzip im qualitativen Forschungsprozess. Theorien stellen Begriffe bereit, die die Wahrnehmung der Wirklichkeit organisieren und die einzelnen Untersuchungsschritte sowie die Interpretation der Ergebnisse leiten. Theoriegeleitetes Vorgehen macht qualitative Forschung nachvollziehbar und bietet eine gute Orientierung in der Methodenausbildung.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Literatur
Ayaß, Ruth, und Jörg Bergmann, Hrsg. 2011. Qualitative Methoden in der Medienforschung. Mannheim: Verlag für Gesprächsforschung.
Baacke, Dieter, und Hans-Dieter Kübler. 1989. Zur Einführung. In Qualitative Medienforschung. Konzepte und Erprobungen, Hrsg. Dieter Baacke und Hans-Dieter Kübler, 1–6. Tübingen: Niemeyer.
Becker, Howard. 1993. Theory. The necessary evil. In Theory and concepts in qualitative research, Hrsg. David J. Flinders und Geoffrey E. Mills, 218–229. New York: Teachers College Press.
Bergmann, Jörg. 2011. Qualitative Methoden der Medienforschung – Einleitung und Rahmung. In Qualitative Methoden in der Medienforschung, Hrsg. Ruth Ayaß und Jörg Bergmann, 13–41. Mannheim: Verlag für Gesprächsforschung.
Bryant, Antony, und Kathy Charmaz. 2007. Introduction. Grounded theory research: Methods and practices. In The Sage handbook of grounded theory, Hrsg. Antony Bryant und Kathy Charmaz, 1–28. London: Sage.
Flick, Uwe, Ernst von Kardorff, und Ines Steinke, Hrsg. 2008. Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek: Rowohlt.
Heintz, Bettina. 1993. Wissenschaft im Kontext. Neuere Entwicklungstendenzen der Wissenschaftssoziologie. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 45:528–552.
Hepp, Andreas. 2010. Cultural Studies und Medienanalyse. Eine Einführung. VS: Wiesbaden.
Hirschauer, Stefan. 2008. Die Empiriegeladenheit von Theorien und der Erfindungsreichtum der Praxis. In Theoretische Empirie. Zur Relevanz qualitativer Forschung, Hrsg. Herbert Kalthoff, Stefan Hirschauer und Gesa Lindemann, 165–187. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Jensen, Klaus Bruhn. 2012. The Qualitative Research Process. In A handbook of media and communication research: Qualitative and quantitative methodologies, Hrsg. Klaus Bruhn Jensen, 265–282. London: Routledge.
Joas, Hans, und Wolfgang Knöbl. 2011. Sozialtheorie. Zwanzig einführende Vorlesungen, 3. Aufl. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Krotz, Friedrich. 2003. Qualitative Methoden der Kommunikationsforschung. In Öffentliche Kommunikation. Handbuch Kommunikations- und Medienwissenschaft, Hrsg. Günter Bentele, Hans-Bernd Brosius und Otfried Jarren, 245–261. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Krotz, Friedrich. 2014. Zum Stand der Kommunikationswissenschaft und ihrer Potenziale für eine Kooperation mit der Soziologie. In Kommunikationswissenschaft als Integrationsdisziplin, Hrsg. Matthias Karmasin, Matthias Rath und Barbara Thomaß, 19–39. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Lamnek, Siegfried. 2010. Qualitative Sozialforschung. Beltz: Weinheim.
Mannheim, Karl. 1952. Wissenssoziologie. In Ideologie und Utopie, 227–267. Frankfurt/Main: Klostermann.
Meyen, Michael, und Maria Löblich. 2006. Klassiker der Kommunikationswissenschaft. Fach- und Theoriegeschichte in Deutschland. Konstanz: UVK.
Mikos, Lothar, und Claudia Wegener. 2005. Einleitung. In Qualitative Methodenforschung. Ein Handbuch, Hrsg. Lothar Mikos und Claudia Wegener, 10–18. Konstanz: UVK.
Pfaff-Rüdiger, Senta, Kathrin Dudenhöffer, Julia Huss, und Michael Meyen. 2009. „Dort bekomme ich alles.“ Internetnutzung im Alltag. In Internet im Alltag. Qualitative Studien zum praktischen Sinn von Onlineangeboten, Hrsg. Michael Meyen und Senta Pfaff-Rüdiger, 41–85. Münster: Lit.
Popper, Karl R. 1984. Objektive Erkenntnis. Ein evolutionärer Entwurf. Hamburg: Hoffmann und Campe.
Przyborski, Aglaja, und Monika Wohlrab-Sahr. 2010. Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. München: Oldenbourg.
Röser, Jutta, und Corinna Peil. 2010. Räumliche Arrangements zwischen Fragmentierung und Gemeinschaft: Internetnutzung im häuslichen Alltag. In Alltag in den Medien – Medien im Alltag, Hrsg. Jutta Röser, Tanja Thomas und Corinna Peil, 220–241.Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Wagner, Hans. 2011. Beobachtung, Interpretation, Theorie. In Qualitative Methoden in der Medienforschung, Hrsg. Ruth Ayaß und Jörg Bergmann, 72–96. Mannheim: Verlag für Gesprächsforschung.
Wagner, Hans unter Mitarbeit von Philomen Schönhagen, Ute Nawratil, und Heinz Starkulla. 2008. Qualitative Methoden in der Kommunikationswissenschaft. München: R. Fischer.
Wiedemann, Thomas, und Michael Meyen. 2013. Warum Bourdieu, warum internationale Perspektiven? Eine Einführung. In Pierre Bourdieu und die Kommunikationswissenschaft. Internationale Perspektiven, Hrsg. Thomas Wiedemann und Michael Meyen, 7–19. Köln: Halem.
Weiterführende Literatur
Löblich, Maria. 2008. Ein Weg zur Kommunikationsgeschichte. Kategoriengeleitetes Vorgehen am Beispiel Fachgeschichte. In Kommunikationsgeschichte. Positionen und Werkzeuge. Ein diskursives Handbuch, Hrsg. Klaus Arnold, Markus Behmer und Bernd Semrad, S. 433–454. Münster: Lit. Dieser Aufsatz ist für alle Kommunikationshistoriker interessant, die theoriegeleitet arbeiten, Kategorienbildung an einem Beispiel illustriert bekommen und sich darüber hinaus mit methodologischen Argumenten wappnen möchten.
Meyen, Michael, Maria Löblich, Senta Pfaff-Rüdiger, und Claudia Riesmeyer. 2011. Qualitative Forschung in der Kommunikationswissenschaft. Eine praxisorientierte Einführung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Die praxisnahe Einführung in das hier vorgestellte Verständnis qualitativer Forschung. Befragung, Beobachtung und Inhaltsanalyse werden mit ihren Stärken und Schwächen diskutiert und mithilfe zahlreicher Beispielstudien und goldener Regeln gut verständlich erläutert. Ideal für die Lehre.
Wiedemann, und Thomas und Michael Meyen, Hrsg. 2013. Pierre Bourdieu und die Kommunikationswissenschaft. Internationale Perspektiven. Köln: Halem. Der Sammelband zeigt am Beispiel von Pierre Bourdieus Habitus-Kapital-Theorie, wie theoriegeleitete Forschung in der Kommunikationswissenschaft funktioniert – nicht nur qualitative, sondern auch quantitative. Neben empirischen Studien zu verschiedenen Forschungsfeldern gibt es programmatische Beiträge sowie theoretische Weiterentwicklungen.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2016 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Löblich, M. (2016). Theoriegeleitete Forschung in der Kommunikationswissenschaft. In: Averbeck-Lietz, S., Meyen, M. (eds) Handbuch nicht standardisierte Methoden in der Kommunikationswissenschaft. Springer NachschlageWissen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01656-2_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-01656-2_5
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-01655-5
Online ISBN: 978-3-658-01656-2
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)