Zusammenfassung
Die Entdeckung der Neuroleptika geht darauf zurück, daß in Frankreich unmittelbar nach 1945 im Rahmen von umfangreichen Forschungsarbeiten über andhistaminisch wirkende Substanzen auch die als Anthelminthika und Antiseptika an sich schon lange bekannten Phenothiazine berücksichtigt wurden, später hatte sich dann herausgestellt, daß verschiedene Phenothiazinderivate auch hochwirksame Antihistaminika sind. Die bislang bekannt gewordenen Vertreter dieser Substanzgruppe waren aber zu toxisch, um klinisch angewandt zu werden. Erst eines der in Frankreich entwickelten Phenothiazinderivate, das Promethazin, erwies sich als ein therapeutisch brauchbares Präparat. Es wird als stark wirksames Antihistaminikum und wegen seiner gleichzeitig bestehenden sedativ-hypnotischen Wirkung auch als Schlafmittel eingesetzt. Bei den Bemühungen, diesen Pharmakontyp durch systemadsche Strukturabwandlungen zu variieren, wurde schließlich auch das Phenothiazin-derivat Chlorpromazin entwickelt. Diese Substanz hatte im Tierversuch im Vergleich zum Promethazin nur noch eine schwache Antihistaminwirkung, hingegen eine noch deutlicher ausgeprägte sedative Wirkung. 1951 wurde Chlorpromazin dann von Laborit in die Klinik eingeführt [180], weil es sich bei der Suche nach neuen Verfahren der Anästhesie für die Erzeugung eines „künstlichen Winterschlafs“ („hibernation artificielle“) eignete.
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Benkert, O., Hippius, H. (1992). Neuroleptika. In: Psychiatrische Pharmakotherapie. Kliniktaschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97350-5_4
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