Die Benthosvegetation

Zusammenfassung

Unter Benthosvegetation versteht man — in mehr stillschweigender Übereinkunft als definitorisch festgelegt — den Bewuchs des Benthals (des Meeresbodens) mit makroskopischen Algen (das heißt Blau-, Grün-, Braun- und Rotalgen) sowie mit marinem Seegras oder im Falle der Ostsee brackwasserliebenden höheren Pflanzen. Man vernachlässigt also im allgemeinen alle mikroskopischen Formen, besonders die endophytisch oder endozoisch lebenden, aber auch die Mikroepiphyten und die benthischen Diatomeen. Für diesen Standpunkt gibt es mancherlei Gründe, prinzipiell zu rechtfertigen ist er jedoch nicht. Am ehesten überzeugt noch das folgende Argument: Vegetation — oder auch das Fehlen einer solchen — ist ein charakteristisches, ja sogar ein konstitutives Merkmal von Landschaft im geographischen Sinne. Auch das Phytobenthal eines Meeresgebietes kann als ein besonderer Typ Landschaft verstanden werden, der durch die jeweilige Art des Vegetationsaufbaues seine ganz spezifische Note erhält. Insofern erscheint es berechtigt, nur die vegetationsphysiognomisch hervorstechenden floristischen Elemente zu behandeln.