Die Perspektiven und Aufgaben der Krankenhaushygiene Innerhalb der Modernen Krankenhausmedizin

Zusammenfassung

Krankenhäuser in unserem heutigen Sinne gibt es im Grunde erst seit dem Endes des 18. Jahrhunderts. Ihre Vorganger, die Hospize und Hospitäler, waren in erster Linie Armenanstalten und Sterbehäuser, deren Selbstverständnis besonders im Mittelalter auf der aus dem christlichen Glauben folgenden Verpflichtung zur Hilfe für die Armen und der Nachstenliebe gründete. Der entscheidende Paradigmawandel, der schließlich zur Entwicklung der modernen Krankenhausmedizin führte, wurde Ende des 18. Jhd. durch die von Giovanni Morgagni entwickelte pathologische Anatomie eingeleitet und von Rudolf Virchow vor nunmehr 100 Jahren vollendet. Die Ablösung der Humoraldurch die Zellularpathologie führte dazu, daß nicht mehr eine falsche Zusammensetzung der Körpersöfte, sondern pathologisch-anatomische Organveränderungen als Ursache und Ausdruck von Krankheit angesehen wurden. Dies bildete auch gleichzeitig die theoretische Grundlage für Therapiekonzepte im Sinne einer aktiven Wiederherstellung eines als gesund definierten Zustandes. Das Krankenhaus wurde damit mehr und mehr eine Stätte des aktiven Heilens und nicht mehr wie früher ein Ort, wo der Kranke nur Linderung seiner Leiden, Pflege und schließlich ein Begleiten in den Tod erwarten konnte.