Isotopenlymphographische Befunde beim Lipödem

Zusammenfassung

Die Diagnose eines Lipödems der unteren Extremitäten erfolgt allein aufgrund des klinischen Befundes. Eine exakte Differenzierung ist notwendig, da jede therapeutische Überlegung von der Pathophysiologie des Krankheitsbildes abhängig ist. Sowohl bei dem Lipödem (Allen und Hines) als auch bei der Erythrocyanosis crurum puellarum (Klingmüller) ist die Frage nach dem Zustand der Lymphgefäßsysteme gerechtfertigt. Mit Hilfe der Isotopenlymphographie läßt sich die Lymphkapazität der unteren Extremitäten problemlos überprüfen.

Aufgrund der dargelegten Befunde liegt bei den beiden genannten Syndromen primär eine Lymphtransportstörung nicht vor. Demnach handelt es sich hier auch nicht um Lymphödeme. Das relativ häufige Auftreten einseitiger Lymphostasen mit deutlichen klinischen Differenzen der beiden Extremitäten spricht jedoch dafür, daß sich dem Lipödem nicht selten ein sekundär-lymphostatisches Ödem auflagert, möglicherweise das Lipödem Risikofaktor bezügUch eines sekundär-lymphostati-schen Ödemes ist.

Summary

Lipedema of the lower extremities are diagnosed on the basis of clinical findings. An exact differentiation is necessary since therapeutical considerations are depending on the pathophysiology of the diseases. In lipedema (Allen and Hines) as well as in erythrocyanosis cruris puellarum (Klingmüller) an examination of the state of the lymphatic vessels is justified. Using isotope lymphography the lymphatic capacity of the lower extremities can be assessed without problem. As demonstrated a disturbance of lymphatic transport is not regularly present in these two syndroms. Therefore we can not consider them as lymphedema. The frequent appearance of unilateral lymphostasis with definite clinical differences of both extremities indicate on the other hand that lipedema is not seldom superimposed by the lymphedema.