Zusammenfassung
Durch die Lokalisation der bakteriellen Antigene an der Außenseite der Zellwand, wo sie ein räumliches Muster sich wiederholender Determinanten bilden, ist die Bindung von Immunglobulinen an Bakterien möglich [2, 3, 6, 7]. Die Erkennung der Antigene erfolgt durch die Fab-Region, deren aktiver Bezirk der Antigenstruktur komplementär ist. In Lösung sind Immunglobuline hochflexible Moleküle, die sich erst nach Bindung an das Antigen entfalten und dabei ihre Konformation — so z. B. den Winkel zwischen den Fab-Stücken — ändern, eine kompakte Gestalt annehmen und dadurch eine bessere Anpassung an die jeweilige Antigenstruktur erreichen können [1]. Als weitere Folge der Antigenbindung resultiert eine Konformationsänderung, die die Effektorfunktion des Fc-Teils betrifft [1]. Nach Untersuchungen von Stendahl et al. [5] werden durch die Immunglobulinbindung an Bakterien physikochemische Veränderungen an der Zelloberfläche induziert, die z. B. bei Salmonellen eine Umwandlung von S- in R-Formen bedingen und eine höhere Phagozytoserate zur Folge haben. Es erschien daher von Interesse, den Einfluß von Immunglobulinpräparaten mit und ohne Humanserum als Komplementquelle auf Wachstum und Morphologie gramnegativer Bakterien sowie die Auswirkung zusätzlicher Gaben von Antibiotika unter diesen Bedingungen zu untersuchen.
Frau U. Lüdemann danke ich für die hervorragende technische Mitarbeit. Der Fa. Leitz/Wetzlar danke ich für die bereitwillig gewährte Unterstützung bei der Anfertigung der Mikrophotographien
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Literatur
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Stübner, G. (1980). Einfluβ von Immunglobulinpräparaten auf das Wachstum gramnegativer Bakterien in vitro. In: Deicher, H., Stroehmann, I. (eds) Immunglobulintherapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67864-6_3
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