Zusammenfassung
Die Haftung des Arztes im berufsgenossenschaftlichen Heilverfahren leitet sich aus der geschichtlich gewachsenen Verantwortung in einem sozial orientierten Leistungssystem ab. Die Aufgabe der Therapie und der Begutachtung hat der Arzt in der hippokratischen Verpflichtung wahrzunehmen, die sich nicht auf das ArztPatienten-Verhaltnis beschränkt, sondern die Verantwortung für die Gesetzliche Unfallversicherung einschließt. Die Qualität der Behundlung, für die der Arzt rechtlich haftet, muß den strengen Kriterien des Arztrechts stundhalten. Im Zusammenhang mit dem berufsgenossenschaftlichen Heilverfahren erweitert sich der ärztliche Auftrag. Neben der Erfüllung des Hilfsanliegens eines Patienten haben Arzt und Berufsgenossenschaft die gesetzlich bestimmte Verantwortung, alle geeigneten Leistungen für eine bestmögliche Behundlung und Wiedereingliederung des Verletzten einzubringen. Bereits aus diesen Feststellungen leitet sich der Gedanke der Überprüfbarkeit und der dazu erforderlichen Verfahrensinstrumente ab.
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Hierholzer, G., Scheele, H. (1997). Ärztliche Haftung im BG-Heilverfahren und bei der Begutachtung. In: Hierholzer, G., Hax, PM., Kunze, G., Peters, D. (eds) Gutachtenkolloquium 12. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-60788-2_24
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