Skip to main content

Zusammenfassung

Auch Jean Paul, von dem wir wissen, daß er Herder noch persönlich sehr nahe stand2, vergleicht den Traum, wie Novalis, ausdrücklich mit der Dichtkunst, ja „der Traum ist unwillkürliche Dichtkunst“. Jean Paul zergliedert aber auch jene Verwandlung des Träumers in die „Traumstatisten“ zum erstenmal näher: Wie ein Shakespeare gibt der Träumer den spielenden Personen „die eigentümlichste Sprache, die schärfsten Merkworte ihrer Natur“ ein, vielmehr soufflieren sie es ihm, nicht er ihnen. „Daß die Traumstatisten uns mit Antworten überraschen, die wir ihnen doch selber eingegeben haben, ist natürlich; auch im Wachen springt jede Idee wie ein geschlagener Funke plötzlich hervor, die wir unserer Anstrengung zurechnen; im Traume aber fehlt uns das Bewußtsein der letzteren, wir müssen die Idee also der Gestalt vor uns zuschreiben, der wir die Anstrengung leihen.“ Ebenso macht es der echte Dichter; er schaut seine Gestalten wie im Traume „lebendig an und dann höret er sie“. Der Charakter des Helden muß dem Dichter „eingeben“, nicht umgekehrt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Freud: Das Ich und das Es. Internat. Psychoanal. Verlag. 1923

    Google Scholar 

Download references

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1928 Julius Springer in Berlin

About this chapter

Cite this chapter

Binswanger, L. (1928). Von der Romantik bis zur Gegenwart. In: Wandlungen in der Auffassung und Deutung des Traumes. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-48567-1_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-48567-1_3

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-48500-8

  • Online ISBN: 978-3-642-48567-1

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics