Zusammenfassung
Der Begriff „Resilienz“ ist zurzeit in aller Munde. Die Ergebnisse der neueren Resilienzforschung zeigen auf, dass sich auch psychosozial belastete Kinder zu selbstsicheren, kompetenten und leistungsfähigen Persönlich - keiten entwick eln können, wenn sie schützende Bedingungen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld erfahren (Opp/Fingerle 2007; Wustmann 2009a; Zander 2009). Die Forschungsergebnisse machen Mut und lassen (neue) Hoffnungsschimmer am Horizont der pädagogischen Förderung aufk ommen. Wenn man allerdings genauer hinschaut, wird schnell deutlich : Die Entwick lung von Resilienz ist „nicht trainierbar“ und „mach - bar“. Resilienz baut vielmehr auf verlässliche Beziehungsangebote und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit im Lebensalltag (Wustmann 2009b). Für eine gesunde Entwick lung trotz widriger Lebensumstände braucht es in allererster Linie aufmerksame Erwachsene, die sich für das Kind an sich, für seine Bedürfnisse, Fragen und Wünsche interessieren.
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Wustmann, C. (2011). Resilienz in der Frühpädagogik – Verlässliche Beziehungen, Selbstwirksamkeit erfahren. In: Zander, M. (eds) Handbuch Resilienzförderung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92775-6_15
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Online ISBN: 978-3-531-92775-6
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