Zusammenfassung
Die Arbeitsmarktentwicklung in den Industrieländern war in den beiden letzten Jahrzehnten von einem anhaltenden Anstieg der Arbeitslosenzahlen gekennzeichnet. Anfang der 70er Jahre lag die Arbeitslosenquote im EU-Durchschnitt noch bei 2,5 Prozent und in den OECD-Ländern bei 3,5 Prozent. Im Jahr 1990 lag die Arbeitslosenquote im EU-Durchschnitt bereits bei 8,4 Prozent und schien lange auf diesem Stand zu stagnieren (1999: 8,1 Prozent) bis es in den letzten Jahren zu Verbesserungen kam (2007: 7,1 Prozent), wobei abzuwarten bleibt, wie sich die Krise an den Weltfinanzmärkten des Jahres 2008ff mittelfristig auswirkt. Die gestiegenen Arbeitslosenquoten sind jedoch nicht primär mit einer Verringerung von Arbeitsplätzen erklärbar, denn die Zahl der Arbeitsplätze hat im gleichen Zeitraum zugenommen. Vielmehr ist die Zahl der Menschen gestiegen, die einen Arbeitsplatz suchen (- in den letzten beiden Jahrzehnten um 19 Prozent in OECD-Europa und rund 30 Prozent im gesamten OECD-Raum). Hinter den gestiegenen Arbeitslosenquoten verbirgt sich auch eine gestiegene Sockelarbeitslosigkeit, d.h., dass in Phasen des konjunkturellen Aufschwungs die Arbeitslosigkeit, die in der vorhergehenden Rezession geschaffen wurde, nicht mehr abgebaut werden kann. Zugleich sind derzeit die klassischen Vollbeschäftigungsländer (v.a. die Schweiz und Schweden, aber auch die anderen skandinavischen Staaten) ebenfalls unter Druck geraten bzw. neue Fälle als erfolgreich und vorbildlich in Erscheinung getreten.
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Zentrale Literatur
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Schmid, J. (2010). Arbeitslosenversicherung: Regelungen und Leistungen. In: Wohlfahrtsstaaten im Vergleich. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92548-6_11
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